Ein Eisenmangel kann viele Ursachen haben und sich durch verschiedene Symptome zeigen. Frauen und Schwangere sind besonders häufig betroffen. Bei der Beratung in der Apotheke können wertvolle Tipps mit auf den Weg gegeben werden, die wichtig sind, damit die Supplementierung erfolgreich ist. Eine Übersicht zum Download gibt es hier.
Um dem Körper Eisen zuzuführen, stehen verschiedenste Darreichungsformen zur Verfügung. Oft geht es dabei vor allem um die persönlichen Einnahme-Vorlieben. Bei der Eisen-Substitution spielt die Auswahl der Darreichungsform jedoch eine besondere Rolle. Unterschiede gibt es auch bei der Eisenverbindung: Zweiwertiges Eisen (Fe++) gilt als besonders gut resorbierbar, außerdem wird es schnell freigesetzt. Medikamente mit dreiwertigem Eisen (Fe+++) können hingegen schlechter aufgenommen werden und setzen den Wirkstoff verzögert frei.
Die „einfachen“ Darreichungsformen stellen den größten Marktanteil dar. Sie werden von verschiedensten Herstellern angeboten und eignen sich zunächst einmal für alle Patientengruppen.
Beispiele:
Darreichungsformen mit einer veränderten Wirkstofffreisetzung sind vor allem für Patient:innen mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt geeignet. Denn hier findet die Resorption nicht im Magen, sondern erst im Zwölffingerdarm (Duodenum) statt. Dadurch können gastrointestinale Beschwerden nach der Einnahme gelindert werden.
Beispiele:
Unter den flüssigen Darreichungsformen sind vor allem Tropfen und Lösungen zu nennen. Sie sind vor allem für Kinder, aber auch für Personen mit Schluckstörungen zu empfehlen. Abgeteilte Lösungen im Beutel sind zudem eine praktische Alternative für unterwegs.
Beispiele:
Die Einnahme von Direkt-Granulat eignet sich besonders für unterwegs, da das Pulver ohne Wasser eingenommen werden kann und sich auf der Zunge auflöst. Auch für Patient:innen, die Schwierigkeiten bei der Einnahme von Tabletten oder Kapseln haben, kann das Granulat eine Alternative darstellen. Allerdings ist hier bei empfindlichem Magen das erhöhte Nebenwirkungspotenzial zu erwähnen.
Beispiele:
Brausetabletten spielen eine eher untergeordnete Rolle, können jedoch ebenfalls bei Patient:innen mit Schluckstörungen eine sinnvolle Alternative zu Tabletten & Co. sein.
Beispiele:
Der Trend zu pflanzlichen Arzneimitteln ist groß. Nicht nur Veganer:innen und Vegetarier:innen suchen daher nach Alternativen zu klassischen Nahrungsergänzungsmitteln. Bei pflanzlichen Eisenpräparaten haben sich vor allem solche auf Basis der Currypflanze (Murraya koenigii) oder braunem Senf (Brassica juncea) durchgesetzt. Oft wird pflanzlichen Alternativen jedoch noch immer eine schlechtere Bioverfügbarkeit zugeschrieben.
Beispiele:
Da es bei der Einnahme von Eisen-Präparaten zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen kann – die häufig dazu führen, dass die Einnahme abgebrochen wird – sollten diese im Beratungsgespräch auf jeden Fall angesprochen werden. Schließlich können sie durch die Auswahl der richtigen Darreichungsform und ein paar Tipps bei der Einnahme weitestgehend vermieden werden.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind:
Patient:innen sollten außerdem folgende Ratschläge mit auf den Weg gegeben werden:
Die oben beschriebenen Abstände sind zudem wichtig, damit es nicht zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Lebensmitteln kommt. Auch auf diese sollte im Beratungsgespräch hingewiesen werden:
Wichtig für die optimale Eisen-Supplementierung ist die Compliance. Denn nur, wenn das Präparat regelmäßig und unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen eingenommen wird, können sich die Eisenspeicher wieder füllen. Der wichtigste Punkt für die Compliance ist daher, die Verträglichkeit wie oben beschrieben zu optimieren. Denn kommt es zu Übelkeit oder Verstopfung, brechen viele Patient:innen die Einnahme ab. Jenachdem wie gravierend der Eisenmangel ist, sollte die Therapie drei bis sechs Monate betragen. Denn die Speicher füllen sich nur langsam. Oft wird die Einnahme mit einem Glas Orangensaft aufgrund des Vitamin C-Gehaltes empfohlen, da es für eine bessere Aufnahme sorgen kann. Zur Kontrolle sollte etwa sechs bis acht Wochen nach der Eisenbehandlung mithilfe eines Blutbildes eine Nachkontrolle beim Arzt durchgeführt werden.
Im Beratungsgespräch sollte vor allem auf die Vorteile der Eisen-Substitution hingewiesen werden. So können mögliche Nebenwirkungen in den Hintergrund rücken und die Bedenken relativiert werden. Denn mit einer Motivation vor Augen, klappt es mit der Compliance viel besser. Vorteile der Einnahme können sein:
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