Die Prüfungen an den PTA-Schulen sind vorüber und die Berufsanfänger wissen zum großen Teil bereits, ob sie bestanden haben. Der Druck, gleich drei Fächer in kurzem zeitlichen Abstand erfolgreich hinter sich zu bringen, ist allerdings hoch. Nicht jeder ist dem gewachsen und so mancher PTA-Praktikant muss in einem Fach noch einmal sein Wissen unter Beweis stellen. Das sollte niemand als Schande, sondern als Chance empfinden. Mit fünf Tipps wird der zweite Durchgang ein voller Erfolg!
Tipp 1: Mit dem Lehrer über die nicht bestandene Prüfung sprechen
Die meisten Dozenten sind bereit mit den Schülern die Gründe durchzugehen, die zum wiederholen des Fachs geführt haben. Die gemachten Fehler zu erkennen hilft, sie nicht ein weiteres Mal auftreten zu lassen. Wer auf dieser Basis lernt, muss sich nicht gleich mit dem kompletten Stoff nochmal auseinandersetzen, sondern kann sich gezielt auf das konzentrieren, was falsch gemacht wurde. Auch zu wissen was bereits richtig umgesetzt wurde, gibt ein gutes Gefühl und Sicherheit für den nächsten Anlauf.
Tipp 2: Das Wiederholen als Chance begreifen
Wer in seiner PTA-Prüfung so gravierende Fehler gemacht hat, dass sie wiederholt werden muss, der hat möglicherweise etwas Grundlegendes missverstanden. Es ist in jedem Fall besser, dieses Missverständnis klärt sich noch im schulischen Kontext, als dass er in der Apotheke vielleicht im schlimmsten Fall dazu führt, dass ein Patient zu Schaden kommt. Werden beispielsweise Wirkstoffe falsch berechnet, so kann die Gesundheit eines Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher ist das Wiederholen zum besseren Verständnis und zur Sicherheit und Unbedenklichkeit der später hergestellten Rezepturen in jedem Fall das kleinere Übel.
Tipp 3: Lernen und entspannen vor dem Wiederholungstermin
Sicher ist es für viele belastend, ausgerechnet in dem Fach noch einmal anzutreten, in dem sie schon einmal durchgefallen sind. Wer sich im Vorfeld nach seinen Fehlern erkundigt hat, der kann sich aber entspannen. Die PTA-Ausbildung ist derart dicht gepackt an Informationen und Lernfeldern, dass es unmöglich ist, sich auf ein einziges zu konzentrieren, selbst wenn dort die größten Defizite vorliegen. Wer nur ein Fach wiederholt, kann aber genau das tun: sich gezielt das herauspicken was die meisten Probleme verursacht. Daher fällt das Lernen leichter und es besteht die Möglichkeit zwischendurch zu entspannen, was der Psyche gut tut.
Tipp 4: Herausfinden, welcher Lerntyp man ist
Vielleicht wurde die Prüfung ja auch nicht bestanden, weil man falsch gelernt hat? Es gibt verschiedene Lernmöglichkeiten, je nach dem ob man besser Dinge versteht die man hört, sieht oder praktisch umsetzt. Bevor man also Zeit mit einer Lernmethode vergeudet, die nicht zielführend ist, sollte sich jeder Schüler vor dem Pauken damit auseinandersetzen. Es kann auch helfen, die Mitschüler, die die Prüfung bestanden haben, um Unterstützung zu bitten. Wie haben sie sich vorbereitet? Auf was haben sie in besonderem Maße Wert gelegt? Jede kleine Hilfestellung kann hier zum Erfolg im zweiten Anlauf führen.
Tipp 5: Don't panic!
Das hört sich einfacher an als es ist, denn gerade Menschen mit Prüfungsangst stehen in einer Wiederholungsprüfung besonders unter Druck. Hier ist es nicht hilfreich, in einer Lerngemeinschaft mit anderen zu sein, die ebenfalls großen Ängsten ausgesetzt sind. Ein Umfeld, das den Prüfling bestärkt, ist nun wichtig. Hier kann autogenes Training und positive Autosuggestion helfen. Wer sich selbst mehrfach sagt, dass er die Prüfung gut bestehen wird, hilft sich mehr als mit unnötiger Panik. Negative Gedanken schaden hier nur. Manchen hilft auch ein Nachstellen der Prüfungssituation. Das ist gerade bei praktischen Prüfungen bei denen nichts direkt abgefragt wird schwierig, aber nicht unmöglich. Für das Fach „Galenische Übungen“ könnte zum Beispiel ein Drei-Gänge-Menü für die Familie zubereitet werden.
Einige Prominente haben übrigens ebenfalls manche ihre Prüfungen wiederholen müssen. Selbst Schriftsteller und bekannte Politiker wie Franz Kafka, Thomas Mann, Joschka Fischer, Bertolt Brecht, Christian Wulff und Theodor Fontane haben Ehrenrunden gedreht oder haben sogar die Schule ohne Abschluss verlassen. Die Tatsache etwas noch einmal, und dafür besser zu machen und die gefragten Themen tiefer zu durchdringen, ist keine Schande. Im Gegenteil: Ist derjenige, der sich noch einmal damit auseinandersetzt und es dann richtig versteht, vielleicht besser bedient, als derjenige, der mit einem gefährlichen Halbwissen und einer knappen vier gerade noch einmal „durchrutscht“.
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