Fieber ist bei Kindern kein untypisches Erkältungs-Symptom. Manchmal lösen jedoch nicht Erkältungsviren das Fieber aus, sondern bestimmte Herpesviren: Die Rede ist vom sogenannten „Drei-Tage-Fieber“. Die Erkrankung ist zwar hochansteckend, aber in der Regel harmlos.
Kinder neigen grundsätzlich öfter zu fiebrigen Infekten als Erwachsene, denn sie besitzen nur wenige eigene Abwehrstoffe. Daher kommt es beim Erstkontakt mit Krankheitserregern häufig zu Fieber, um das Immunsystem zu trainieren. Eine besondere Form des Fiebers ist das Drei-Tage-Fieber: Vor allem Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von drei Jahren sind von der Viruserkrankung betroffen, vereinzelt kommt es auch bei älteren Kindern zum Ausbruch. Typisch für das Drei-Tage-Fieber ist das meist plötzlich auftretende Fieber, welches – dem Namen entsprechend – drei bis vier Tage andauern kann und dann genauso plötzlich wieder zurückgeht.
Die Kinder sind oft weinerlich und erschöpft. Manchmal kommen auch anderen Symptome wie Durchfall oder Erbrechen hinzu. Ist das Fieber abgeklungen, kommt ein kleinflächiger, roter Hautausschlag hinzu, der sich rasch ausbreitet. Meist sind Brust, Bauch und Rücken betroffen, er kann sich aber auch auf die Extremitäten oder das Gesicht ausdehnen. Der Ausschlag juckt in der Regel nicht und führt auch zu keinerlei Schmerzen. Nach einigen Tagen bildet er sich zurück. Die Inkubationszeit kann bis zu 17 Tage betragen. Auslöser ist das humane Herpesvirus Typ 6, welches über Tröpfcheninfektion übertragen wird.
Manchmal verläuft das Drei-Tage-Fieber auch nur mit sehr schwachen oder gar keinen Symptomen. Man spricht dann von einer „stummen Infektion“: Sie bleibt häufig unbemerkt. Fast alle Kinder bis zum Ende ihres dritten Lebensjahres haben eine solche „stumme“ Form der Virusinfektion durchgemacht. Wer einmal eine solche Infektion hatte, ist gegen eine erneute Infektion immun.
Die Diagnose des Drei-Tage-Fiebers ist nicht sofort möglich: Erst nach dem Abklingen des Fiebers und der Entstehung des Ausschlags ist klar, dass es sich um diese Viruserkrankung kandelt. Behandelt wird es daher rein symptomatisch: Im Vordergrund steht die Senkung des Fiebers mit antipyretischen Wirkstoffen in Form von Saft oder Zäpfchen. Da es sich beim Fieber um einen Abwehrmechanismus des Körpers handelt, sollte er jedoch nicht direkt mit fiebersenkenden Mitteln unterdrückt werden. Denn dadurch wird die körpereigene Ausschüttung von Prostaglandinen gehemmt, die für die Immunreaktion und die eigene Fieberregulation wichtig ist.
Für die Fiebermessung ist bei Kindern nach wie vor die rektale Messung am genausten. Um den Leidensdruck nicht noch zu verschlimmern, sollte das Messen so angenehm wie möglich gestaltet werden: Daher sollte das Thermometer mit Salbe oder Vaseline eingefettet werden, um das Einführen so schmerzlos wie möglich zu machen. Das Kind liegt dabei am besten seitlich oder bäuchlings.
Wichtig ist, dass genug Flüssigkeit vom Kind aufgenommen wird, um den Wasserverlust durch das Fieber auszugleichen. Außerdem können lauwarme Wadenwickel helfen die Temperatur zu senken: Generell sollten die Wickel bei Kindern nie länger als zehn Minuten auf der Haut verbleiben. Bei kleineren Kindern kann ein feuchter Waschlappen auf der Stirn oder dem Puls Linderung bringen. Das Wasser für Wickel und Umschläge darf nie kalt sein, da es sonst zu Kreislaufproblemen oder Auskühlung kommen kann. Zudem würde eine dadurch bedingte Verengung der Blutgefäße dazu führen, dass die überschüssige Wärme nicht abgegeben werden kann.
In der Regel verläuft ein Drei-Tage-Fieber harmlos und heilt ohne Komplikationen aus. Manchmal kann es jedoch aufgrund des hohen Fiebers zu Fieberkrämpfen kommen. Wenn diese auftreten, sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden, der entsprechende Nofallmedikamente verordnet. Im Akutfall sollte das Kind an ein geöffnetes Fenster gebracht werden, um die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen.
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