Die zeitaufwändige Verwendung von Dreiwalzenstuhl und Wasserbad kann bei der Herstellung von abwaschbaren Dithranol-Rezepturen entfallen, da PTA und Apotheker nun auf eine fertige Salbengrundlage zurückgreifen können. Das teilt der Hersteller Caelo mit.
Abwaschbare Salbengrundlagen werden in der Rezeptur in der Regel verwendet, um wasserfreie Salben herzustellen. Diese Dermatika können nach einer bestimmten Einwirkzeit wieder von der Haut abgewaschen werden, da sie flüssige Paraffine und Tenside enthalten. Zum Einsatz kommen derartige galenische Zubereitungen in der Therapie der Psoriasis. Klassisches Beispiel ist die „abwaschbare Dithranol-Salbe“ (NRF 11.52.) oder „abwaschbare Dithranol-Salbe mit Salicylsäure 2%“.
Die nun erhältliche gebrauchsfertige Salbengrundlage NRF S.31. ist wasseraufnehmend und besteht aus Natriumdodecylsulfat, Sorbitanmonostearat, Typ I, Weißem Vaselin sowie Dickflüssigem Paraffin. Sie ist in den Mengen 250 g (PZN 05359645), 1 kg (PZN 05359651) und 5 kg (PZN 05359674) verfügbar. Die ansonsten in der Rezeptur genutzten Hilfsmittel zur Herstellung der Salbengrundlage entfallen somit.
Dithranol ist ein gelber, kristalliner Arzneistoff, der zur Behandlung der nicht-ansteckenden, entzündlichen Hautkrankheit Schuppenflechte (Psoriasis) zur Verfügung steht. Der Wirkstoff verlangsamt in der erkrankten Haut die Zellteilung, da Prozesse der DNA-Replikation gehemmt werden. Es beeinflusst zudem die Energieversorgung in den Zellen. Dadurch wird insgesamt die übermäßige Schuppung der Haut zurückgedrängt.
Rezepturen mit diesem Wirkstoff werden in der Regel allein für einen Patienten mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen angerührt. Anfänglich verordnen die Ärzte häufig Salben mit einem Dithranol-Anteil von 0,05 bis 0,1 Prozent. In diesem Kontext kommt die sogenannte Minutentherapie zum Einsatz: Zu Beginn beträgt die Einwirkzeit zehn Minuten, danach wird diese alle drei bis vier Tage auf bis zu 60 Minuten erhöht.
Damit zusammen wird auch die Konzentration des Arzneistoffs gesteigert auf maximal 4 Prozent, im Einzelfall auch mal auf 5 Prozent – je nach Hautzustand des Patienten und Therapiewunsch des Arztes. Da Dithranol nur auf der erkrankten Haut wirkt, sollte die Salbe nicht auf die gesunde Haut aufgetragen werden. Nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit soll der Patient die Salbe idealerweise mit fließendem lauwarmen Wasser abwaschen und danach auch seine Hände gründlich waschen. Als Hautpflege im Anschluss empfehlen sich milde Cremes oder Salben.
Zu den häufigen Nebenwirkungen Hautirritationen, Brennen in den die Läsionen umgebenden Hautbereichen sowie Brennen in der Läsion. Auch kann es zu einer Braunverfärbung der behandelten und angrenzenden Hautbereichen kommen, die aber in der Regel nach einigen Wochen als Folge der Zellerneuerung verschwinden. Außerdem kann eine vorübergehende Verfärbung der Fingernägel oder Haare sowie Flecken in Textilien können vorkommen.
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