Die besten Mittel zum Abnehmen APOTHEKE ADHOC, 29.12.2022 10:29 Uhr
Während über die Feiertage nochmal richtig geschlemmt wird, soll im neuen Jahr alles anders werden: Die Motivation zum Abnehmen ist groß – nicht selten wird in der Apotheke nach Unterstützung gefragt, um das ein oder andere Kilogramm loszuwerden. Mittlerweile gibt es verschiedene Produkte, die helfen sollen.
Manchmal sollen es nur ein paar Kilos sein, um die magische Grenze auf der Waage zu knacken. Die Werbung zu verschiedenen Shakes, Pillen und Pulverchen ist zum Jahreswechsel groß. Sie alle versprechen eine leichtere Abnahme und schnelle Erfolge. Nicht alle Produkte sind jedoch für jeden geeignet. Sollen viele Kilos purzeln, so sollte die Abnahme immer gemeinsam mit einem Arzt/einer Ärztin erfolgen, um den Gesundheitszustand zu überwachen.
Abnehmhelfer sind keine Dauerlösung
Bei kleineren Abnahmen können verschiedene Mittel unterstützend helfen – klar sollte jedoch sein, dass langfristig eine Änderung der Gewohnheiten erfolgen muss, um das Gewicht auf gesunde Weise zu halten: Mehr Bewegung und weniger ungesunde Lebensmittel sind der Schlüssel zum Erfolg. Manchmal können jedoch auch Erkrankungen hinter der Gewichtszunahme stecken, die abgeklärt werden müssen.
In der Apotheke ist das Angebot für Abnehmwillige mittlerweile breit gefächert: Neben den klassischen Shakes stehen vor allem Carb-Blocker oder Fett-Hemmer im Fokus. Auch Quellmittel, die den Magen füllen und so für weniger Hunger sorgen können, werden angeboten. Auf Rezept sind außerdem Appetitzügler erhältlich – hier muss die Therapie jedoch stets ärztlich überwacht werden.
Shakes & Trinknahrung
- „vollwertige“ Mahlzeiten
- Einnahme in Phasen: Zu Beginn werden alle Mahlzeiten ersetzt, später nur noch eine
- Zugabe von Öl beachten, um die Vitaminaufnahme zu fördern
- z.B. Almased (Almased), Yokebe (Naturwohl)
Formula Diäten
- können 1 bis 3 Mahlzeiten am Tag ersetzen, Verzehr nach Plan
- fallen unter § 14 der deutschen Diätverordnung
- definierte max. 400 Kalorien pro Mahlzeit
- ärztlich meist ab BMI 30 empfohlen
- z.B. Slimfast (Allpharm), Optifast (Nestlé)
Eiweißdrinks
- zahlreiche Anbieter am Markt (vor allem außerhalb der Apotheke), sehr bekannt: ESN, MyProtein, Foodspring (in der Apotheke erhältlich)
- oftmals sind große Mengen Eiweiß enthalten, Menschen mit Niereninsuffizienz sollten nur begrenzt Eiweißshakes konsumieren
- Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe können zu Blähungen und Durchfall führen
Vitamin-Shakes
- werden vor allem in den sozialen Medien angeboten und beworben
- auch Rezepte für Smoothies, die angeblich die Fettverbrennung anregen werden im Internet verbreitet
Fat-Blocker
- zur Gewichtsreduktion oder Gewichtskontrolle
- sollen die Aufnahme von Fetten aus der Nahrung hemmen
- durch die Einnahme werden fettspaltende Enzyme blockiert oder Fette gebunden
- überschüssige Fette werden ausgeschieden statt im Körper abgelagert
- Fat-Blocker können nur eine bestimmte Menge Fett „blockieren“, wird darüber hinaus konsumiert kann sich das in Verdauungsbeschwerden wie Durchfällen, Fettstühlen, Blähungen und Krämpfen äußern
- Orlistat (Hexal, Ratiopharm und weitere): Hemmung des gastrointestinalen Enzyms Pankreaslipase, Fette werden zum Teil wieder unverdaut ausgeschieden
- Formoline L112 (Certmedica): Inhaltsstoff: Faserstoff Polyglucosamin mit sehr hoher Fettbindungskapazität, bindet Fette aus der Nahrung und bildet ein Gel, welches ausgeschieden wird
Carb-Blocker
- Carb-Blocker enthalten meist einen pflanzlichen Glykoproteinkomplex der die Aufnahme von langkettigen Kohlenhydraten hemmen soll
- möglicher Inhaltsstoff: Chaseolin aus der Kidneybohne, es enthält ein Enzym, das die Aufspaltung von Kohlenhydratmolekülen hemmen soll
- z.B. BodyMedica Kohlenhydratblocker (Districon)
Quellmittel
- meist ist Glucomannan enthalten, es wird aus der Konjakwurzel gewonnen und ist ein starkes Quellmittel
- vor den Mahlzeiten eingenommen soll es für schnellere Sättigung sorgen, sodass nur kleinere Essensmengen aufgenommen werden
- z.B. Refigura (Heilpflanzenwohl)
Nahrungsergänzungsmittel
- versprechen ein Ankurbeln des Stoffwechselns durch Vitamine oder Mineralstoffe
- meist müssen mehrmals täglich mehrere Kapseln/ Tabletten eingenommen werden, jeweils vor den Mahlzeiten
Appetitzügler: Die verschreibungspflichtigen Helfer
Die verschreibungspflichtigen Alternativen sind vor allem bei großem Übergewicht (BMI > 30) indiziert. Die Therapie erfolgt immer begleitend durch einen Arzt/eine Ärztin. Bei längerer Anwendung kann es zu Herzproblemen und Lungenhochdruck kommen, daher muss die Therapie engmaschig überwacht und das Nutzen-Risiko-Verhältnis abgewogen werden.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind: Depressionen, Psychosen, Nervosität, Unruhe, Anspannung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Mundtrockenheit, Hypertonie, gastrointestinale Beschwerden
- Regenon (Amfepramon hydrochlorid, Temmler): Sympathomimetikum mit Adrenalin-ähnlicher Wirkung
- Alvalin (Cathin, Riemser) Vertrieb im vergangenen Jahr eingestellt, BfArM hat die Zulassung aufgrund eines negativen Nutzen-Risiko-Verhältnises nicht verlängert.
- Saxenda (Liraglutid, Novo Nordisk), GLP-1-Rezeptoragonist der eigentlich bei Diabetes (Victoza, Novo Nordisk) eingesetzt wird. Das Hungergefühl im Gehirn unterdrückt und die Magenentleerung verlangsamt, das Sättigungsgefühl bleibt länger bestehen.