Herzinfarkt, Schlaganfall & Nierenschäden

Diabetes als Risikofaktor

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Berlin -

Am 14. November findet jedes Jahr der Welt-Diabetestag statt. Er soll für die Krankheit und ihre Folgeschäden sensibilisieren und aufklären. Krankenkassen werben mittlerweile vermehrt für eine entsprechende Vorsorge – denn auch das Sterberisiko ist erhöht.

Diabetiker:innen gehören zu den Stammkund:innen in der Apotheke. Denn die Erkrankung kommt weitaus häufiger vor als gedacht. Vor allem Typ-2-Diabetes, welcher auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wird, bringt viele Folgeerkrankungen mit sich, sodass im Alter häufig eine Komorbidität entsteht und zahlreiche Medikamente benötigt werden.

Diabetes als Todesursache

Neuste Zahlen des Statistischen Landesamtes machen das Risiko der Erkrankung deutlich: Allein in Thüringen sterben jährlich Hunderte Menschen an Diabetes. Die Zahl der Todesfälle, bei der Diabetes mellitus als Todesursache angegeben wurde hat sich von 2011 bis 2020 zwischen rund 1000 und 1200 pro Jahr bewegt. Das waren gut drei Prozent der jährlichen Todesfälle insgesamt. Nach Angaben von Krankenkassen gehört Thüringen zu den Bundesländern mit den meisten an Diabetes erkrankten Menschen.

Allein bei der AOK plus als größte gesetzliche Krankenkasse in Thüringen waren im vergangenen Jahr rund 138.000 Versicherte an einer der beiden Diabetes-Typen erkrankt. Nach Angaben des Ersatzkassenverbandes betrifft Diabetes im Schnitt 15 Prozent der Menschen in Thüringen. Hier liege der Freistaat im vorderen Drittel der Bundesländer, ebenso bei diabetesbedingten Krankenhauseinweisungen. Laut amtlicher Statistik wurden im Vor-Pandemie-Jahr 2019 fast 7000 Menschen wegen Diabetes stationär behandelt. 2020 sank diese Zahl auf rund 5300, wobei allerdings die Krankenhäuser in der Corona-Pandemie viele planbare Behandlungen aufgeschoben hatten oder Patienten sich wegen Corona vor einem Klinikaufenthalt scheuten.

Fresh-up: Diabetes-Typen

Etwa 90 Prozent der Diabetiker:innen leiden an Typ-2-Diabetes: Häufig tritt dieser nach dem 40. Lebensjahr auf. Es handelt sich um einen sogenannten „relativen Insulinmangel“. Das bedeutet, die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, aber die Körperzellen verlieren ihre Empfindlichkeit für das Hormon. Oft ist auch die Ausschüttung des Insulins aus den Bauchspeicheldrüsenzellen gestört. Um dies auszugleichen, schüttet die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin aus. Es kommt zu erhöhten Blutzuckerwerten. Ungesunde Ernährung, Übergewicht und mangelnde Bewegung erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes.

Typ-1-Diabetes beginnt hingegen meist schon im Kindes- oder Jugendalter: Hierbei kommt es zu einem absoluten Mangel an Insulin. Ursache ist überwiegend eine Fehlreaktion des Immunsystems. Die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse gehen zugrunde, dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an und die Patient:innen werden insulinpflichtig. Diabetes äußert sich oft durch starken und vermehrten Harndrang und ständigen Durst, aber auch Symptome wie Müdigkeit, trockene Haut und wiederkehrende Infekte können auftreten. Unzureichend behandelter Diabetes kann etwa zu Herzinfarkt, Schlaganfällen oder Nieren- und Augenschädigungen führen.

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