Wedding-Planer

Der PKA mit dem Hochzeits-Notfallkoffer

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Berlin -

Wer jetzt seine Hochzeit für den Wonnemonat Mai plant, ist eigentlich schon viel zu spät dran. Aber Dominik Kuch, früher PKA, jetzt Hochzeitsplaner, wird eine Lösung finden. Er weiß, warum männliche Weddingplaner im Vorteil sind und was eine Brautmutter niemals vergessen darf.

Sechs Jahre hat der Österreicher als PKA gearbeitet. Ausbildung im westlichsten Bundesland Vorarlberg, danach Umzug nach Deutschland. Heute lebt er in Langenargen in Baden-Württemberg. „Ich bin aus privaten Gründen an den Bodensee gezogen, habe mich als PKA beworben, aber ich hatte keine Chance, da unterzukommen. Ich hatte das Gefühl, dass nur PTA gesucht werden“, erzählt der 26-Jährige. Eine Zeit lang arbeitete er in einem Pharmaunternehmen im Labor. „Da fehlte mir der Kundenkontakt.“

Ein neuer Beruf musste her. Kuch setzte sich an den Schreibtisch und machte eine Liste. Wie von Berufsberatern empfohlen, schrieb er seine beruflichen Stärken und Schwächen auf. „Ich habe mich gefragt, was ich gut kann und was mir Spaß machen würde.“ Weddingplaner kennt man meist nur aus dem Film, da geht viel schief, aber am Ende sind meist alle glücklich. Bis vor wenigen Jahren war dieser Beruf hier zu Lande unbekannt, jetzt beginnt er, sich zu etablieren.

Bei der IHK machte der PKA eine Weiterbildung zum „Eventmanager Hochzeit“, erstellte einen Businessplan und lernte alles von Planungstricks bis Marketing. Ein Vorteil für ihn: Die meisten Hochzeitsorganisatoren sind Frauen. „Bräutigame schätzen, dass ihre Vorstellungen und Ideen bei einem Mann nicht untergehen“, sagt er lächelnd. Und die Bräute können entspannt ihren großen Tag planen. „Ich mache ihnen keine Konkurrenz“, sagt Kuch, dessen Agentur „Hochzeitsjunge“ heißt. Er hat erfahren: „Frauen wollen keine junge, hübsche Frau als Weddingplanerin.“ Zu gefährlich. Am Ende verliebt sich der Auserwählte in sie.

15 Hochzeiten hat der Österreicher bisher organisiert, anfangs kamen die Aufträge aus dem Bekanntenkreis. „Nachdem ich vor einem Jahr meine Hochzeitsagentur gegründet habe, musste ich mit Dienstleistern in Kontakt treten und mir ein gutes Netzwerk aufbauen.“ Wo sind die schönsten Locations, wer macht die besten Fotos, wo gibt es das beste Essen, die schönsten Blumen, die besten Bands. Viele Paare planen ein bis eineinhalb Jahre vorher. Die schönsten Schlösser sind für Mai dieses Jahres also längst reserviert.

„Man geht sehr individuell auf das Paar ein, ich muss versuchen herauszufinden, was die beiden ausmacht. Am Hochzeitstag soll sich das Brautpaar wohlfühlen, aber auch die Gäste sollen das Gefühl haben, dass die Hochzeit genau zum Paar passt.“ Für eine Hochzeit mit Profi-Planung geben Paare ab 15.000 Euro aus. „Die Vorstellungen müssen zum Budget passen. Man kann auch für wenig Geld eine schöne Hochzeit haben.“

Bei 150 Gästen rät er zu einem Budget ab 20.000 Euro. Die Gesamtorganisation einer Hochzeit kostet 2990 Euro, aber auch für kleine Budgets hat der Hochzeitsjunge etwas im Angebot: für 490 Euro gibt es die Locationsuche, Begleitung zur Besichtigung und Gestaltungstipps, für 990 Euro offeriert er das Angebot „Junge für den großen Tag“. Es beinhaltet die Koordination am Hochzeitstag und er ist gleichzeitig Ansprechpartner für Gäste und Dienstleister.

Kuch sieht durchaus Parallelen zu seinem alten PKA-Beruf: „Ich gehe mit Menschen um, die sich in einer besonderen Situation befinden. Früher waren es kranke Menschen, heute jene, die den schönsten Tag im Leben planen.“ Wobei er den Begriff „schönster Tag im Leben“ nicht passend findet. „Es kann nicht der schönste sein, denn das würde ja bedeuten, dass es danach nur noch bergab geht. Ich sage deshalb lieber, dass es einer der schönsten Tage ist.“ Sein Auftrag: „Ich muss den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“

Am Hochzeitstag rückt Kuch stets mit seinem „Notfallkoffer“ an. Darin befinden sich so wichtige Utensilien wie eine Ersatzstrumpfhose für die Braut, Puder fürs Fotoshooting, Tampons, Sonnenschutz, Kaugummis, Batterien, Taschentücher und Sekundenkleber: „Manchmal brechen an den Schuhen der Braut oder einer Brautjungfer die Stöckel ab.“

Auch eine Flasche Wasser hat er immer mit dabei: „Die Bräute trinken erfahrungsgemäß wenig.“ Die Angst vor dem umständlichen Toilettengang mit dem langen Kleid lässt viele zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. In Kombination mit der Aufregung und gegebenenfalls Hitze ist das eine Gefahr für den Kreislauf. Nur einen wichtigen kleinen Retter darf der PKA nicht mit sich führen. „Es ist wichtig, Kopfschmerztabletten dabei zu haben. Aber ich darf sie nicht ausgeben, deshalb rate ich immer der Brautmutter, welche dabei zu haben.“

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