Neue PTA-Schule in Rheinfelden

„Der Bedarf an PTA ist groß“

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Berlin -

An der Gewerbeschule im baden-württembergischen Rheinfelden wird seit diesem Schuljahr die Ausbildung zur PTA angeboten. Anders als bei vielen anderen PTA-Schulen gibt es in Rheinfelden keine Nachwuchsprobleme – der Bedarf an PTA in der Umgebung ist groß, das Ausbildungsangebot hinkte lange Zeit hinterher.

Premiere in Rheinfelden: Im September betraten erstmals auch zukünftige PTA das Schulgebäude. „Es hat etwas länger gedauert, bis wir die Ausbildung anbieten konnten“, erklärt Björn Haupt, Abteilungsleiter für Chemie, Umwelttechnik und Pharmazie. Das sei jedoch auch gut so – denn die angehenden PTA können nun von den Investitionen des Landkreises profitieren. Insgesamt handelt es sich dabei um eine Summe von rund 13 Millionen Euro. „Die Schule ist nun bestens eingerichtet“, meint Haupt.

Unter anderem wurden die Labore der Schule erneuert: Es stehen nun vier große Arbeitsräume mit jeweils vier Abzügen zur Verfügung, die sowohl von den PTA wie auch von den CTA in der Ausbildung genutzt werden. Sterilanlagen seien ebenfalls in der Planung und würden voraussichtlich im nächsten Jahr folgen, erklärt Haupt. Außerdem sei die Schule generell sehr modern ausgestattet: Statt Tafel und veralteter Over-Head-Projektoren nutzten die Lehrkräfte sogenannte „Active Boards“ und iPads für den theoretischen Unterricht. Damit könne der Unterricht modern und interaktiv gestaltet werden. Auch die Anschaffung von moderner Technik für die Schüler stehe im Raume, sagt Haupt.

Entgegen vieler anderer PTA-Schulen wird in Rheinfelden bisher nicht mit dem Nachwuchsmangel gekämpft: Die 30 verfügbaren Ausbildungsplätze der Schule waren schnell vergeben – und das, obwohl es in unmittelbarer Nähe Konkurrenz gibt: Nur rund 15 km trennt die Schule von der PTA-Schule des Deutschen Erwachsenen-Bildungswerks (DEB) in Lörrach. „Vielleicht ist der Andrang so groß, weil wir neu sind“, meint Haupt. Es habe sich jedoch auch herausgestellt, dass die Bewerbergruppen der beiden Schulen unterschiedlich seien: Denn in Lörrach muss das Schulgeld noch selbst gezahlt werden. „Zu uns kommen eher die Jüngeren, da die Ausbildung hier kostenlos ist.“ Grundsätzlich sei Baden-Württemberg lehrmittelfrei: Das bedeutet, auch Bücher müssen nicht von den Schülern gezahlt werden – Ausnahme sind Arbeitsbücher, in die etwas von den Schülern eingetragen wird.

Ein weiterer Grund für die starke Nachfrage des PTA-Berufs sei vermutlich die grenznahe Lage zur Schweiz. Im Einzugsgebiet würden sich etwa 100 Apotheken befinden, schätzt Haupt. „Die Berufschancen für PTA sind also groß.“ Deshalb habe man den Lehrgang auch eingeführt: Von der Idee bis zur endgültigen Umsetzung habe es nun mehr als fünf Jahre gedauert. Anschließend war die Schule auf Berufsmessen vertreten, um das neue Ausbildungsangebot bekannt zu machen und Schüler anzulocken.

Am 18. Januar findet an der Schule ein Tag der offenen Tür statt: Neben dem Beruf der PTA werden auch die anderen Ausbildungsangebote vorgestellt. „Es wird verschiedene Mitmachaktionen geben“, sagt Haupt. So werden im pharmazeutischen Bereich beispielsweise ein Lippenbalsam und Badesalz im Labor hergestellt. Die aktuellen Schüler sind dabei ebenso aktiv wie die Lehrkräfte, die ein Auge auf das Geschehen haben. Im technischen Bereich der Schule wird es einen Science-Slam geben, bei dem die Schüler wissenschaftliche Themen auf amüsante Art und Weise den Zuschauern näherbringen.

Außerdem wird das Klimaschutz-Projekt der Schule vorgestellt, von dem auch die PTA profitieren: Im vergangenen Jahr gewann das technische Gymnasium für Umwelttechnik der Schule mit dem Projekt zur Müllvermeidung und Mülltrennung einen Wettbewerb. So gibt es in der Schule beispielsweise Sammeltonnen für Plastikflaschen mit Pfand: „Die werden leider oftmals eher weggeworfen, statt zurückgebracht“, erklärt Haupt. Auch Ehemalige werden an dem Tag vor Ort sein und die Interessenten mit Infos aus erster Hand versorgen. „Ehemalige PTA haben wir ja leider noch nicht“, meint Haupt. Ab dem 22. Januar starten die Bewerbungen für das neue Schuljahr – bis zum 2. Februar hat der interessierte Nachwuchs dann Zeit sich zu bewerben.

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