Nicht umsonst heißt es, die Ausbildung sei das A und O. Dass Apotheken sich als attraktive Arbeitgeber behaupten können, zeigt ein Beispiel aus Essen. Lisa Stüwe wollte sich beruflich neuorientieren, raus aus der Tierarztpraxis. Das Interesse an Arzneimitteln führte sie zur Pharmazie. Ein Praktikum in der Offizin überzeugte die 29-Jährige, eine PTA-Ausbildung zu beginnen.
Seit Ende August besucht Stüwe eine PTA-Schule. „Medikamente und deren Möglichkeiten haben mich schon immer fasziniert“, sagt sie. „Zudem halte ich den Beruf der PTA für sehr spannend und abwechslungsreich.“ Sie kennt sich bereits mit der medizinischen Fachrichtung aus. Nach einer Ausbildung zur Erzieherin – bei der sie gleichzeitig ihr Abitur erlangte – wechselte sie in die Tiermedizin.
Sie ließ sich in drei Jahren zur Tiermedizinischen Fachangestellten ausbilden. Im Anschluss war sie zwei Jahre unter anderem in einer Kleintierpraxis mit der Zusatzleistung Physiotherapie tätig. Ihr Aufgabengebiet war breit gefächert: Röntgen-, OP- und Behandlungsassistenz, Warenwirtschaft wie Bestellungen, Lagerung und Entsorgung, die Versorgung von „Waisenkindern“ oder Wildtieren und Laborarbeiten wie Blut-, Urin- und Kotproben gehörten dazu.
„Wir hatten viele spannende Fälle“, sagt Stüwe. Ihr gefiel die Pflege und der Kontakt zu Wildtieren und Exoten. „Besonders schön sind gelungene Kaiserschnitte, sprich, wenn Mama und Kinder nachher wohlauf sind.“ Auch die Weiterbildung kam nicht zu kurz: Für den Bereich Physiotherapie absolvierte sie zahlreiche Fortbildungen. „Ich wollte auch diese Aufgaben gewissenhaft übernehmen“, sagt sie. Sie lernte, ihre kleinen Klienten richtig zu massieren und behandelte sie mit Laser oder mit Hilfe des Unterwasserlaufbands.
Auch mit dem Verkauf von Arzneimitteln und der Beratung von Tierhaltern war sie betraut. Doch der Beruf hatte auch Nachteile. „Die Arbeitstage waren lang und die Belastung hoch.“ Auch die emotionale Seite machte ihr zu schaffen: „Es gab traurige Fälle“, sagt sie. Nicht einfach seien Einschläferungen gewesen oder vernachlässigte Tiere aufzunehmen.
Stüwe entschied sich für einen Wechsel und ging zunächst an die Universität. Da ihr Interesse an der Medizin schon immer groß war, studierte sie zwei Semester Medizinische Biologie. Letztlich wollte sie etwas Praktisches machen. „Ich entschied mich, lieber PTA zu lernen.“ Der Beruf sei sehr spannend und abwechslungsreich. „Das zweiwöchige Apothekenpraktikum vor der schulischen Ausbildung hat mich darin auch bestärkt.“
An der Apotheke reizt sie die Beratung, die Laborarbeit und die Arbeitszeiten. „Ich möchte auf jeden Fall an vielen Fort- und gerne auch an Weiterbildungen in den Bereichen Ernährung, Kosmetik und Phytotherapie teilnehmen.“ Zunächst will sie sich aber auf die Ausbildung fokussieren. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, in einer öffentlichen Apotheke zu arbeiten“, sagt sie. Allerdings sei das Interesse an weiteren Arbeitsmöglichkeiten wie in Krankenhausapotheken oder in der Pharmaindustrie ebenfalls groß. Ihre tierischen Klienten wird sie nicht vermissen. „Ich habe privat viel Kontakt zu Tieren und Katzen und Frettchen als Haustiere.“ Zudem besuche sie ihre alte Praxis hin und wieder.
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