PTA-Nebenjob

Die Zuckerbäckerin aus der Offizin

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Berlin -

Bianca Baier hat früher gar nicht oft gebacken. Nur gelegentlich bereitete sie einen Blechkuchen oder ein paar Muffins zu. Ihre Leidenschaft für Mürbeteig, Zuckerguss und Fondantkonfekt entdeckte die PTA erst vor etwa einem Jahr, nach der Geburt ihres Sohnes. Aus einer selbst gemachten Torte für die Taufe entwickelte sich ein geliebtes Hobby. Ihre Berufserfahrung als PTA hilft der 31-Jährigen dabei, besonders detailreiche Torten zu kreieren.

Baier hat sich an drei Torten ausprobiert, bevor das kirchliche Zeremoniell stattfand. „Ich wollte die Torte für die Taufe meines Sohnes unbedingt selbst machen“, sagt Baier. Das war im vergangenen Sommer. Seitdem hat die Zuckerbäckerin mehr als 20 Motivtorten kreiert. „Da gibt es die unterschiedlichsten Anlässe, zum Beispiel Kindergeburtstage, Hochzeiten oder einfach nur so”, sagt Baier. „Aber so oder so: Die Freude im Gesicht des Beschenkten ist der größte Lohn.“

Für die Herstellung einer einzigen Torte benötigt Baier etwa 20 Stunden Arbeitszeit: „Allein die Dekorationen sind sehr aufwendig, vor allem, wenn sie detailreich sein sollen. Je detailierter, desto besser ist meiner Meinung nach die Torte“, sagt die Hobby-Konditorin. Die PTA bezeichnet sich selbst als sehr perfektionistisch.

Die Konditorszene im Internet ist sehr groß. Baier hat bei der Recherche für ihre ersten Kreationen Youtube-Videos geschaut und Forenbeiträge zu Tipps und Tricks gelesen. „Außerdem gibt es zahlreiche Bilder auf Pinterest. Da findet man schnell ein neues Thema“, so Baier.

Mittlerweile ist die gebürtige Plauenerin selbst in diversen Facebook-Gruppen aktiv. Online stellt sie neue Torten vor, holt sich Feedback, bewertet und kommentiert die Fotos der anderen Zuckerbäcker. „Eigentlich kommen meine Torten immer gut an“, sagt sie.

Baier stellt sich nach dem Arbeitstag in der Offizin in die Küche und stapelt mit Teig und Zucker bunte, süße Tortenschichten. „Ich zeichne mir aber nichts auf, meine Ideen behalte ich im Kopf und arbeite danach”, sagt sie. Baier beginnt in der Regel mit den Dekorationen, weil die am aufwändigsten sind. Danach backt sie den Boden, rührt die Ganache an und bereitet in einem Topf das Fondant vor. „Als PTA bin ich es ja gewohnt, in der Rezeptur sehr sauber und korrekt zu arbeiten. Es macht mir großen Spaß und ist entspannend“, sagt sie.

Die Vogtländerin hat 2005 ihre Ausbildung am Institut für Wissen und Bildung in Plauen beendet. Anschließend arbeitete sie mehr als zehn Jahre in der Bären-Apotheke in Erlangen. „Nach Bayern bin ich gezogen, weil der Stellenmarkt vor zehn Jahren in Sachsen noch schwierig war. Schon einen Praktikumsplatz zu finden war nicht einfach“, sagt sie.

Ab Oktober wird Baier die Patienten der Sonnen-Apotheke in Herzogenaurach versorgen, dann ist die Elternzeit vorüber. „Dieses Mal hatte ich die Qual der Wahl: 20, 30 Apotheken wollten mich haben”, sagt Baier. Letztlich hat sie sich für die Sonnen-Apotheke entschieden, weil sie dort als Venenfachberatin tätig sein kann. „Ich werde erst einmal 30 Stunden pro Woche arbeiten, weil sich mein Sohn an die Krippe gewöhnen soll“, sagt sie.

Das nächste große Tortenprojekt wartet bereits. Baier und ihr Mann feiern am nächsten Wochenende ihre Hochzeit. Tatsächlich bereitet die Braut die Torte für ihre eigene Feier zu. „Ja, ich weiß, das ist zwar zusätzlicher Stress, aber ich will das unbedingt machen. Die Zuckerblumen sind schon fertig – natürlich Rosen“, sagt die PTA, die ganze vier Abende für die Zuckerdekoration benötigt hat.

Der Motivtortenzauber soll für Baier aber ein Hobby bleiben. „Ich würde das nicht gewerblich machen. Es geht ja beim Beruf des Konditors um ein Handwerk, das erlernt sein will“, sagt sie. Ein Wechsel in die Zuckerbranche schließt die Tortenkünstlerin aus. „Ich mag meinen Beruf als PTA sehr“, sagt sie.

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