Der heutige Weltnichtrauchertag führt die Risiken und potenziellen Gefahren des Tabakkonsums wieder vor Augen. Viele Raucher wollen aufhören, oft ist der innere Schweinehund jedoch stärker. Mit ein paar Tipps aus der Apotheke und entsprechenden Produkten lässt sich der Suchtdruck jedoch einschränken und die Erfolge steigern.
Tipp eins: Keine Scheu vor Unterstützung
Bei der Nikotinsucht gilt daher das gleiche wie bei anderen Suchterkrankungen: Hilfe holen ist keine Schande. Das Einweihen der Mitmenschen oder sogar professionelle Unterstützung kann die Erfolgschancen wesentlich steigern. Denn die Versuchung lauert überall – alleine wird man schnell schwach und gibt dem Verlangen nach der Zigarette eher nach. Sind Freunde und Familie eingeweiht können diese jedoch unterstützen und vorbeugen. Denn nur wenn die Sucht dauerhaft beendet wird, profitiert auch die Gesundheit davon. Das Aufhören ist oft nicht das Problem – sondern das Nicht-wieder-Anfangen. Professionelle Hilfe kann beispielsweise durch einen Arzt mithilfe von Hypnose oder Akupunktur erfolgen. Manche Apotheken bieten auch spezielle Schulungen und Coachings für den Rauchstopp an.
Tipp zwei: Rauchstopp beginnt im Kopf
Wichtig ist, dass der Betroffene selbst vom Rauchstopp überzeugt ist und diesen auch durchziehen will. Ist der Kopf schon vor der letzen Zigarette voll mit Zweifeln und Ausreden, wird der Entzug mit aller Wahrscheinlichkeit nicht von Erfolg gekrönt sein. Der feste Wille ist die Basis für ein rauchfreies Leben und sollte eine persönliche Entscheidung sein.
Vielen Rauchern hilft daher die „Schlusspunkt-Methode“: Statt den Rauchstopp ewig vor sich hin zu schieben oder langsam die Menge der Zigaretten zu reduzieren, kannn ein klarer Schnitt besser sein. Dazu wird ein fester Tag bestimmt, ab dem die Zigarette der Vergangenheit angehört. Ein abruptes Ende ist häufig leichter umsetzbar als ein langsamer Stopp.
Tipp drei: Vorbereitung ist wichtig
Wie bei der Diät ist auch beim Rauchstopp die Vorbereitung extrem wichtig: Vor dem Beginn in ein rauchfreies Leben sollten sämtliche Rauch-Utensilien entfernt werden, damit man nicht in Versuchung kommt. Übrige Zigaretten, Tabakreste, Aschenbecher & Co. sollten weggeräumt – oder am besten direkt vernichtet werden. Außerdem sollten eventuelle Hilfsmittel für den Rauchstopp rechtzeitig in der Apotheke gekauft und zurechtgelegt werden. Denn die Entzugserscheinungen, die nach der letzten Zigarette nicht lange auf sich warten lassen, sind nicht zu unterschätzen: Fehlt dem Körper das Nikotin kommt es zu Unruhe, Schlafstörungen, Heißhunger und Reizbarkeit. Durch das Rauchen der nächsten Zigarette wird normalerweise das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert und die Beschwerden verschwinden. Beim Rauchstopp kann es daher einige Tage oder auch Wochen zu Entzugserscheinungen kommen, die es gilt zu überwinden.
Tipp vier: Gewohnheiten ändern
Rauchen ist häufig mit festen Gewohnheiten verbunden: Die erste Zigarette nach dem Aufstehen, eine Zigarette zum Kaffee oder der Glimmstängel beim Feiern – manche Raucher haben feste Rituale. Diese sollten jedoch geändert werden, um das Gefühl des Fehlens bei diesen Aktivitäten zu vermeiden. Schlüsselreize sollten vermieden und dafür neue Rituale geschaffen werden. So kann die tägliche Morgenroutine beispielsweise verändert werden. Ist das akute Verlangen dennoch groß, können die drei „A-Tipps“ helfen: Aufschieben – etwa zehnmal tief durchatmen. Ausweichen – zum Beispiel den Raucherbereich im Bahnhof meiden. Ablenken – beispielsweise jemanden anrufen. Für jede nicht gerauchte Zigarette gibt es einen Euro für das Sparschwein – dies bietet häufig einen zusätzlichen Anreiz nicht wieder anzufangen.
Tipp fünf: Nikotinersatztherapie
Um zumindest die körperlichen Entzugserscheinungen zu lindern, können Nikotinersatzpräparate aus der Apotheke zum Einsatz kommen. Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten oder Spray können die Raucherentwöhnung erleichtern. Wichtig bei der Auswahl ist jedoch die Auswahl des richtigen Produktes anhand der Rauchgewohnheiten: Kaugummis und Lutschtabletten eignen sich vor allem für Gelegenheitsraucher, Nikotinpflaster eher für Raucher, die regelmäßig über den ganzen Tag geraucht haben. Für akutes Rauchverlangen kann Nikotin außerdem in Form eines Sprays eingesetzt werden. Dieses kann entweder allein oder auch in Kombination mit Pflastern oder Kaugummis zum Einsatz kommen.
Pflaster und Kaugummis sind in verschiedenen Stärken erhältlich. Die Startdosis hängt vom täglichen Zigarettenkonsum ab: Wer mehr als 20 Glimmstängel geraucht hat, beginnt mit den hochdosierten Pflastern. Bis einschließlich 20 Zigaretten pro Tag kommt als Einstieg die mittlere Dosierung zum Einsatz. Über einen Zeitraum von etwa vier bis acht Wochen kann das Pflaster angewendet werden, danach wird schrittweise runterdosiert. Nach zwölf Wochen sollte mit dem Pflaster Schluss sein. Raucher können dann über weitere drei Monate auf Kaugummis & Co. umsteigen. Nach einem halben Jahr sollte die Raucherentwöhnung dann abgeschlossen sein.
Die Pflaster werden auf die trockene, unbehaarte, unverletzte und nicht eingecremte Haut aufgeklebt. Geeignet sind die Körperstellen Oberarm, Hüfte und Oberkörper/Rücken. Die transdermalen Systeme sollten nach Gebrauch sorgfältig entsorgt werden, dazu sollten sie in der Mitte mit der Klebeschicht nach innen zusammengefaltet werden, so dass die beiden Hälften miteinander verkleben. Bei der Ersatztherapie wird dem Körper Nikotin zugeführt. Aufgrund der ausgeprägten zentralnervösen und kardiovaskulären Wirkungen können die Präparate mit Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, Herzrasen sowie vorübergehender leichter Blutdrucksteigerung einhergehen.
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