BVpta: Stehen für „Filialleitung light“ nicht zur Verfügung Nadine Tröbitscher, 27.09.2023 11:56 Uhr
Bundesgesundheitsminster Kalr Lauterbach will die Apotheken liberalisieren. Eine entscheidende Rolle könnten dabei PTA spielen. Doch der Bundesverband der PTA (BVpta) erteilt dem Minister eine Absage. „Uns packt das kalte Grausen über das Süppchen selbst, das uns auf diese Weise um die Ohren gehauen wird.“
Der BVpta-Vorstand ist entsetzt. Denn wieder einmal hat der Minister im Alleingang – ohne mit den Beteiligten das Gespräch zu suchen – Pläne vorgelegt, wie die Apotheken liberalisiert werden können. Dabei setzt Lauterbach auf Apotheken ohne Rezeptur und Notdienst sowie Mehrbesitz. Und auch den Personalmangel hat der Minister im Blick. Seine Idee: Eine Apotheke ohne Approbierte, wenn ein/e Apotheker:in per Telepharmazie der Hauptapotheke erreichbar ist.
Der BVpta erteilt dem Minister eine klare Absage. „Für Apotheke light und Filialleitung light stehen wir nicht zur Verfügung!“ Stattdessen fordert der Vorstand: „Schaffen Sie endlich Bedingungen für uns in den Apotheken, die eine gute Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ermöglichen!“
Außerdem stellt der BVpta eine Gegenfrage. „Zuerst führt man unter fadenscheinigen Gründen den Versandhandel mit Arzneimitteln ein, dann spart man über Jahre die Vor-Ort-Apotheken tot. Und jetzt sollen es der Mehrbesitz und wir PTA richten? Kleine Gegenfrage: Welche PTA denn?“ Der Nachwuchs fehlt und nicht längst jede/r PTA ist bereit die Verantwortung zu übernehmen.
„Wir sind bereits jetzt zu wenige und diese Notnagel-Maßnahmen machen unseren Beruf nicht attraktiver. Wir sind sehr gut qualifiziert, wir übernehmen in den Apotheken viele Patienten-Kontakte, wir fertigen einen Großteil der Rezepturen an. Aber wir sind keine Apotheker und wir lassen uns nicht gegen unsere approbierten Kolleginnen und Kollegen ausspielen.“