BVpta

„Jede zweite PTA wandert ab“

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Berlin -

Der Bundesverband PTA (BVpta) setzt sich seit Jahren für eine Novellierung des PTA-Berufes ein. Rückgängige Ausbildungszahlen und die finanziellen Probleme von immer mehr PTA-Schulen seien Alarmsignale, sagt Geschäftsführerin Bettina Schwarz. Sie warnte zudem vor einer Abwanderung von PTA aus der Apotheke und forderte ein angemessenes Honorar für neue Aufgabenbereiche.

Der Verband fordert eine Ausweitung der PTA-Ausbildung auf drei Jahre sowie eine Novellierung des Berufsgesetzes. „Nur so kann der Negativtrend gestoppt werden“, so Schwarz. Der Widerstand seitens der Apotheker sei unbegreiflich. „Es sind also dicke Bretter zu bohren.“ Mittlerweile kehrten rund 50 Prozent der Berufsangehörigen nach nur fünf Jahren der öffentlichen Apotheke für immer den Rücken, so Schwarz. Die Zahl gehe auf Schätzungen aus Befragungen und Berichten zurück.

Im vergangenen Jahr hat der Verband sein Netzwerk laut eigenen Angaben durch Mitgliedschaften in anderen Organisationen ausgebaut. Der Deutsche Frauenrat sei nur ein Beispiel, so Schwarz. „Natürlich haben wir auch zahlreiche Einzelgespräche geführt: mit Apothekerorganisationen, Beamten aus den zuständigen Ministerien und Gesundheitspolitikern.“

Dass sich die Gesundheitsminister der Länder für eine Stärkung der Assistenzberufe wie PTA ausgesprochen haben, komme nicht von ungefähr, so Schwarz. Immer mehr Gesundheitspolitiker sähen ebenfalls Handlungsbedarf. „Das ist auch Folge unserer politischen Arbeit.“

Für Mitglieder werden laut Schwarz beispielsweise Weiterbildungsprogramme angeboten, die ständig aktualisiert werden. Wer mehr wisse, könne sich besser einbringen und sei insgesamt zufriedener. „Wichtig ist dann allerdings, dass auch eine angemessene Vergütung für die neuen Kompetenzen erfolgt“, sagt sie.

Bei der vergangenen Mitgliederversammlung in Münster wurde der Vorstand neu besetzt. Tanja Bender wird sich künftig an der Seite von Sabine Pfeiffer van Rijswijk (Bundesvorsitzende), Sabine Dräger (Stellvertreterin), Angelika Gregor und Hedda Freiermuth-Köhler (Schatzmeisterin) für den Beruf engagieren. Neue Kassenprüferin ist Kerstin Hinck, die auf Birgit Beile folgt.

Die Forderung nach einer längeren Ausbildung kommt bei der Mehrheit der Lehrer gut an: Mehr als 70 Prozent der PTA-Lehrkräfte unterstützten laut einer Umfrage des BVpta die Ausweitung. Sie sei wegen des Wandels der Anforderungen in der Berufspraxis erforderlich. Fächer sollten umverteilt und Ausbildungsinhalte ergänzt werden. Bei der Umsetzung bevorzugen die meisten Lehrer ein weiteres halbes Schuljahr vor dem sechsmonatigen Berufspraktikum.

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