Obwohl immer mehr Schüler:innen nach dem Abitur eine Ausbildung beginnen, fehlt in den Apotheken der Nachwuchs. Die PTA-Ausbildung steht in Konkurrenz mit anderen Ausbildungsberufen. Schulgeld, fehlende Ausbildungsvergütung und kaum Perspektive sieht die BVpta-Vorsitzende Margareta Ewers als Wettbewerbsnachteil für ihren Berufsstand.
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung entscheiden sich Abiturient:innen immer häufiger für eine Ausbildung: 2011 starteten noch 35 Prozent der Schüler:innen mit Abitur eine duale oder schulische Ausbildung, 2021 war es schon fast jede:r Zweite.
Dabei stehe die PTA-Ausbildung in Konkurrenz zu anderen Ausbildungsberufen, auch zu Gesundheitsfachberufen, so Ewers. In diesen falle zum Beispiel kein Schulgeld an und es gebe eine Ausbildungsvergütung. PTA hingegen würden in ihrer Ausbildung nichts bekommen, so die Vorsitzende weiter.
Im Vergleich verdiene ein Auszubildender oder eine Auszubildende zur/zum Gärtner:in/Friedhofsgärtner:in im ersten Lehrjahr 1108,26 Euro brutto. „Das sind in den ersten zweieinhalb Jahren gut 33.000 Euro, die man im Laufe des Berufslebens erst einmal aufholen muss als PTA“, so Ewers. Die Arbeitsgemeinschaft „Attraktivität des PTA-Berufs der Bundesapothekerkammer (BAK)“, an der der BVpta mitwirkt, äußerte deshalb: „Eine Schulgeldfreiheit an allen PTA-Schulen und eine Ausbildungsvergütung würden die Attraktivität steigern.“
Das Projekt „PTA Stipendium“ setzt genau dort an: Apothekeninhaber:innen zahlen dabei in einen Fond ein, aus dem PTA-Schüler:innen während ihrer Ausbildung Geld ausgezahlt wird. Der Initiator des Projektes ist Clemens Tründelberg, Apotheker und Leiter der PTA-Schule Eisenhüttenstadt in Brandenburg. Tründelberg nach bedürfe es nicht unbedingt der Akademisierung oder einer Vertretungsbefugnis, um mehr Nachwuchs zu gewinnen, „sondern erst einmal einer angemessenen finanziellen Wertschätzung schon während der Ausbildung“. Schüler würden „auskömmlich Geld verdienen“ wollen, Apotheker müssten auch hier selbst aktiv werden und in den Nachwuchs investieren. Auf eine staatliche Vergütung brauche man nicht zu hoffen, so Tründelberg.
Abgesehen von Wertschätzung mangele es laut Ewers aber auch an Perspektiven im Beruf: „Fort- und Weiterbildung ist der Schlüssel zu mehr Kompetenzen, Aufstieg und Erfolg im Berufsleben. Nur: Bei den PTA ist von diesen Grundsätzen des Berufslebens bisher wenig zu erkennen.“ Das müsse sich unbedingt ändern, fordert sie.
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