Stressbewältigung

Bruxismus: Wenn das Knirschen überhandnimmt

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Berlin -

Bruxismus ist der medizinische Begriff für wiederkehrendes Zähneknirschen. Dabei verspannt zum einen die Kiefermuskulatur, zum anderen kommt es zur Abnutzung der Zahnsubstanz. Am Folgetag – denn meist tritt Bruxismus nachts auf – klagen viele Betroffene über Kopfschmerzen. Analgetika sind da nur eine bedingte Lösung. Besser sind die Anfertigung einer Beißschiene und Wege zur Stressreduktion.

Das Zähneknirschen tritt vornehmlich nachts auf. Nur selten knirschen Betroffene auch tagsüber. Das Problem am nächtlichen Knirschen: Oftmals bekommen die Personen nichts von der kontinuierlichen Belastung der Kiefergelenke und Zähne mit. Unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen geben keinen Hinweis auf einen vorliegenden Bruxismus.

Bruxismus kann sich in folgenden Symptomen äußern:

  • Kopfschmerzen
  • Zahndefekte
  • Schmerzen in den Kiefergelenken
  • schlechte Schlafqualität
  • nur eingeschränktes Öffnen des Mundes
  • Vergrößerung des Kaumuskels
  • Schmerzen in der Kaumuskulatur
  • nächtliche Geräusche durch das Knirschen

Unbehandelt kann Bruxismus zu Zahnschäden führen. Die Betroffenen „mahlen“ ihre Zähne quasi herunter – die Vertiefungen in den Zähnen flachen ab und es kommt zur Überempfindlichkeit durch Abnutzung der Zahnsubstanz. Dass sowohl Zahnschmelz als auch Zahnbein so zerstört werden, dass der Zahn bis zum Zahnmark freiliegt, kommt nur selten vor. Durch den Druck kann es auch zu Schäden an bestehenden Füllungen oder Implantaten kommen. Deshalb sollte das Knirschen auf jeden Fall von einem Zahnarzt/einer Zahnärztin behandelt werden. Diese/r sieht meist direkt, ob Bruxismus vorliegt oder nicht.

Stress als Auslöser

Doch wodurch wird nächtlicher Bruxismus ausgelöst? Psychischer Stress und Angst gelten als mögliche Auslöser. Schlafstörungen können Knirschen auslösen, das Knirschen kann auch zu Schlafproblemen führen. Weitere mögliche Auslöser sind eine gestörte Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn, genetische Ursachen und Reflux. Bruxismus kann auch als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten. Unter anderem können Antidepressiva das Symptom auslösen.

Behandelt wird das Knirschen primär durch das Tragen einer Beißschiene. Hierdurch soll der Druck auf die Zähne verteilt werden. Durch den verringerten Druck können die Zahnschäden minimiert werden. Durch eine Injektion von Botox kann die Kraft des Kaumuskels verringert werden. Ansonsten werden laut Leitlinie keine Medikamente empfohlen. Die Stressreduktion steht im Vordergrund. Verhaltenstherapie oder auch Hypnose können Abhilfe schaffen. Auch eine spezielle Form der Physiotherapie – die CMD-Therapie. CMD steht für craniomandibuläre Dysfunktion. Bei der Therapie versuchen speziell geschulte Physiotherapeuten die Muskulatur im Kieferbereich zu lockern.

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