Apothekerin will nachhaltiger sein

Botendienst: Brotzeitbox statt Papiertüte

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Berlin -

Verpackungsmüll kann nicht nur an der Metzgertheke oder am Gemüseregal im Supermarkt vermieden werden. Auch beim Botendienst fällt teils unnötiger Abfall an. Die Martinus-Apotheke in Mainz-Kostheim testet gerade, wie die Auslieferung in Brotzeitboxen statt Papiertüten ankommt.

Seit Donnerstag werden in der Martinus-Apotheke die Bestellungen für den Botendienst nicht mehr in Tüten gesteckt. Die Lieferungen seien jetzt noch nachhaltiger verpackt, sagt Inhaberin Kira Michels. „Da auch die Herstellung von Papiertüten stark die Umwelt belastet, kommen die bestellten Medikamente im Botendienst nun in Plastikboxen.“

Vorhandene Boxen erneut genutzt

Die grünen Dosen werden mit den Arzneimitteln bestückt und verschlossen. Wie bei den Tüten wird die Box mit einem Lieferetikett versehen, das aufgeklebt wird. Die Aktion geht auf einen Hersteller zurück, der die Arzneimittel nicht mehr in Kartons, sondern ebenfalls in Boxen liefert. Eine angestellte PTA habe daraufhin die Idee gehabt, die von einer Oster-Aktion vorhandenen Brotzeitdosen für den Botendienst erneut zu verwenden.

Bislang seien die Boxen bei den Kund:innen gut angekommen. „Beschwerden gab es nicht“, sagt Michels. Auch das direkte Auspacken der Bestellung an der Haustür sei kein Problem. Denn die Botenfahrer:in nimmt die Behälter gleich wieder mit. „Wir sind in der Probephase und müssen sehen, wie es sich entwickelt.“ Für größere Lieferungen gebe es entsprechend größere Boxen. In der Regel werde jedoch eine Packung nach Hause gebracht. Kunden mit einer Coronainfektion bekämen die Arzneimittel weiterhin in einer Tüte.

Die Martinus-Apotheke beliefert ihre Kund:innen zweimal täglich. Meist werden verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgefahren. Eine Gebühr für den Service wird nicht fällig – egal, ob Rx- oder OTC-Präparat. „Das können wir uns nicht leisten“, sagt die Chefin. Denn beispielsweise sei unlängst der Schnelllieferdienst Mayd in Mainz an den Start gegangen. „Das, was die machen, können wir auch, nur vielleicht nicht in der gleichen Zeit. Aber wer braucht die Sachen so dringend.“

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