Berufswege

PTA mit eigener Kosmetikkabine

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Berlin -

Verschiedene Hauttypen verlangen individuelle Pflegekonzepte, Verbraucher suchen häufiger Rat in Apotheken. Ines Hemmesdorfer hat neben der Ausbildung zur PTA auch eine IHK-Prüfung zu Kosmetik und dermopharmazeutischen Erkrankungen abgelegt. Neben ihrer Arbeit in der Apotheke behandelt Hemmesdorfer Kundinnen in ihrer Kosmetikkabine in Dreieich.

Der Wunsch PTA zu werden, entstand nach einer Beratung im Berufsbildungszentrum. Hemmesdorfer hatte ihre mittlere Reife abgelegt und befand sich in der Berufswahl. Sie war schon immer naturwissenschaftlich interessiert und wünschte sich zudem einen Beruf mit Kundenkontakt. Zehn Stunden am Schreibtisch konnte sie sich nicht vorstellen. Die Ausbildung absolvierte Hemmesdorfer in Trier, die staatliche Schule war zu der Zeit kostenfrei.

Schon in der Schulzeit interessierte sie sich besonders für die Galenik. Die Herstellung von Arzneimitteln machte ihr großen Spaß: „Man ist produktiv und hat am Ende des Tages etwas in der Hand und kann sehen, was man geschafft hat.“

Hemmesdorfer beschreibt den Beruf der PTA als schön und abwechslungsreich, jedoch seien die Bedingungen verursacht durch die Gesundheitspolitik im Laufe der Jahre schwieriger geworden. Ihre Arbeit deckt alle Aufgaben der PTA ab: Handverkauf, Labor und Rezeptur. Große Freude macht ihr die Beratung in der Kosmetik. „Es werden immer mehr Kundinnen, die aus der Drogerie oder der Parfümerie kommen. Die Apotheke steht eben für Beratung und Qualität. Vielen sind die Produkte in der Parfümerie zu teuer geworden und möchten jetzt ihre Anti-Aging-Produkte in der Apotheke kaufen. Die Kundinnen finden sich auch im Mass-Market der Drogerien nicht wieder.“

Hemmesdorfer war schon immer kosmetikaffin und auf der Suche nach etwas mehr. „Die Arbeit in der Apotheke war schön und gut aber irgendetwas fehlte. Viele Ausbildungen waren sehr apothekenspezifisch. Die Kombination aus Apotheke und Kosmetik passt gut und so habe ich mich für die Ausbildung entschieden.“

Die IHK-zertifizierte Ausbildung zur Kosmetikerin für dermopharmazeutische Erkrankungen fand in fünf Blöcken in Saarbrücken zusammen mit der IHK und dem BV-PTA satt. Heute gibt es diesen Lehrgang so nicht mehr, in der Vergangenheit waren es zwei bis drei Blöcke Theorie und zwei Praxis. Zum Abschluss wurde in beiden Bereichen eine Prüfung abgelegt. Ein Block ging über eine Woche, für die Zeit nahm Hemmesdorfer entweder Urlaub oder wurde teils freigestellt. Finanziert hat die PTA die Ausbildung selbst.

Den Abschluss hat Hemmesdorfer vor zehn Jahren gemacht, seit dieser Zeit hat sie sich einen festen Kundenstamm aufgebaut. Angefangen hat sie in einer Apotheke mit Kosmetikkabine. Die PTA hat sich im Kosmetikbereich selbstständig gemacht und nur die Räumlichkeiten der Apotheke genutzt. Als sie sich entschloss die Apotheke zu wechseln, kamen ihre Stammkunden alle mit und blieben ihr treu.

Heute arbeitet die PTA 38 Stunden in einer Apotheke in der Frankfurter Innenstadt und verwöhnt an ihrem freien Montag ihre Kundinnen in der Kosmetikkabine zu Hause. „Die Kombination HV und Kosmetik ist super und macht großen Spaß, im Moment kann ich mir nichts anderes vorstellen.“ sagt Hemmesdorfer. „Ich habe nicht das Gefühl zur Arbeit zu gehen: Ich genieße die Ruhe und Entspannung. Ich kann behandeln ohne dass das Telefon klingelt und mir Zeit für meine Kundin nehmen.“

Hemmesdorfer verwöhnt ihre Kundinnen mit klassischen Gesichtsbehandlungen. Ausreinigen, Peeling, Gesichtsmassage und Maske gehören zur Behandlung, die etwa eine bis eineinhalb Stunden dauert. „Die Kundinnen sollen entspannen und das Gefühl haben sich etwas Gutes zu tun.“ In der Vorweihnachtszeit ist die PTA schon fast ausgebucht, aber auch die etwas stressige Zeit geht vorbei. Hemmesdorfer hat die optimale Lösung für sich gefunden um mit Spaß und Motivation ihre Berufe ausüben zu können.

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