Trinken, Lüften, Pause

Beratungstipps: Hitze besser überstehen

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Berlin -

Die nächsten heißen Tage stehen bevor. Die Hitze kann einzelnen Personengruppen besonders zu schaffen machen. Gerade Babys und Kleinkinder können die Temperatur nicht einschätzen, doch auch ältere Menschen haben ihre Probleme mit dem Kreislauf und dem Flüssigkeitsausgleich. Im Beratungsgespräch können hilfreiche Tipps gegeben werden.

Heiße Tage (> 30 °C) und Tropennächte (> 20 °C) können zur Gesundheitsgefahr werden. Insbesondere dann, wenn die hohen Temperaturen plötzlich kommen oder die Hitze ignoriert wird. Hitze kann das körpereigene Kühlsystem überlasten und es kann zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Benommenheit und Erschöpfung. Gerade in Innenstädten kann es bei andauernden Sonnentagen zu Tropennächten kommen – der hohe Bebauungsgrad führt dazu, dass es kaum noch zur nächtlichen Abkühlung kommt.

Auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten

Der Flüssigkeitsbedarf bei Hitze ist aufgrund des gesteigerten Schwitzens erhöht. Gleichzeitig dient die Flüssigkeitszufuhr der Kälteregulierung. Ob es nun besser ist, kalte, heiße oder lauwarme Getränke zu sich zu nehmen, ist umstritten. Evidenzbasierte Informationen hierzu sind begrenzt. Wer zu Kreislaufproblemen neigt, der sollte auf ungesüßte Getränke zurückgreifen. Coffein-haltige Getränke wie Eiskaffee oder Energydrinks sollten gemieden werden. Gleiches gilt für Alkohol. Auch am Abend kann der Verzehr von Alkohol den überhitzten Körper stark belasten.

Als Einschätzung des Problems: Die Hitzeperiode im Jahr 2003 forderte rund 7000 Tote. Dazu kamen zahlreiche hitzebedingte Krankheitsfälle. Der Hauptgrund hierfür war die Dehydrierung. Weiterhin kam es häufig zu Hitzeschlägen sowie Herz-Kreislauferkrankungen.

Vulnerable Personen sollten besonders vorsichtig sein

Bestimmte Personen sind bei Hitze besonders gefährdet und sollten im Rahmen von Beratungsgesprächen darauf hingewiesen werden. Zu den besonders vulnerablen Gruppen gehören:

  • Adipöse Personen (hohe Grundbelastung, weniger Reservekapazität für das Herz-Kreislauf-System)
  • Einige Chroniker (Reaktionsfähigkeit des Organismus auf Extremsituationen ist eingeschränkt)
  • Ältere Menschen (eingeschränkte Hitzeregulation)
  • Pflegebedürftige Menschen (eigenständige Handlungsmöglichkeiten zum Teil eingeschränkt)
  • Personen mit Demenz (reduzierte Möglichkeit zur adäquaten Reaktion)
  • Personen, die bestimmte Arzneimittel einnehmen (beispielsweise Diuretika)
  • Säuglinge und Kleinkinder (eigenständige Handlungsmöglichkeiten)

Sport ja – aber nicht bei hohen Ozonwerten

Doch auch junge und eigentlich gesunde Menschen leiden unter der Hitze. Oftmals überschätzen sie sich und treiben wie gewohnt Sport oder wählen lieber Sonnen- anstatt Schattenplätze. Doch auch fitte Körper können bei Temperaturen über 30 °C resignieren, sodass die Joggingrunde mit Kopfschmerzen und Übelkeit endet. Die beste Zeit für Sport im Freien ist morgens. In den Morgenstunden ist es noch am kühlsten. Hier gilt es, auf seinen Körper zu hören und Trainingsrückschläge nicht zu streng zu werten. Wer es übertreibt, der fällt vielleicht die Folgetage zusätzlich aus. Bei hohen Ozonwerten sollten sportliche Aktivitäten im Freien vor allem zwischen 10 und 19 Uhr vermieden werden. Ozon führt zu Husten und reizt die Atemwege. Auch Kopfschmerzen können auftreten. Bei körperlicher Anstrengung kann die Lungenfunktion beeinträchtigt werden. Die aktuellen Ozonwerte für den jeweiligen Standort können online bei zahlreichen Wetterdiensten eingesehen werden.

Das Umweltbundesamt informiert darüber, dass vor allem der Stadtrand von hohen Werten betroffen ist: „Die Vorläuferstoffe des Ozons (Stickoxide aus dem Verkehr und flüchtige organische Verbindungen aus Lösemitteln von Farben, Lacken, Klebstoffen oder Reinigungsmitteln) werden durch Wind aus der Stadt transportiert, wo sie zu Ozon reagieren. Dagegen wird Ozon in Innenstädten durch die Reaktion von Stickstoffmonoxid (NO) aus Autoabgasen mit Ozon abgebaut. Deshalb ist die Ozonbelastung in Innenstädten, wo viele Autos fahren, deutlich niedriger.“

Lüften und Abdunkeln

In den frühen Morgenstunden sollte, wenn möglich, mit Durchzug gelüftet werden. Danach sollten die Fenster geschlossen und Jalousien und Vorhänge geschlossen werden. Ventilatoren kühlen nicht den Raum, können aber das Gefühl von Frische schaffen. Mobile Klimageräte entfeuchten zumeist den Raum und können dem Körper bei der Hitzeregulierung helfen. Lauwarme bis leicht kalte Duschen können kurzfristig kühlend wirken. Zu kalte Duschen oder kalte Bäder können den Organismus zu stark belasten. Bei anhaltenden Beschwerden, die auf Hitze zurückzuführen sind, sollten die Betroffenen Rücksprache mit ihrem Hausarzt/ihrer Hausärztin halten. Eine bestehende Medikation muss gegebenenfalls angepasst werden.

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