Beratungstipps für den guten Vorsatz Nadine Tröbitscher, 09.01.2017 10:04 Uhr
Nicht mehr rauchen, regelmäßiger Sport oder abnehmen zählen auch in diesem Jahr zu den guten Vorsätzen. Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte, die den Gewichtsverlust unterstützen sollen, sind in der Apotheke erhältlich. Die Produktpalette ist groß, bei der Beratung helfen unsere fünf Tipps.
Tipp eins: Shaken statt Essen. Auf dem Weg zur Traumfigur können Shakes, die vor allem Eiweiß enthalten, eine Mahlzeit ersetzen. Bei der Wahl des richtigen Produktes sollte auf einen geringen Gehalt an Kohlenhydraten und Fetten geachtet werden. Der Zusatz von Zucker oder Honig sorgt für einen größeren Kalorienanteil und ist daher nicht zu empfehlen. Es ist ratsam, den Blutzuckeranstieg und die Insulinausschüttung gering zu halten.
Ballaststoffe sollten einen hohen Anteil haben, sie machen lange satt und können das Naschen zwischendurch verhindern. Zusätzlich können sie die Verdauung unterstützen. Das Pulver sollte eine Eiweißquelle mit möglichst hoher biologischer Wertigkeit besitzen. Das verhindert den Abbau von Muskulatur. Der Körper soll die Energie aus den Fettreserven gewinnen und nicht aus den Muskeln. Die Pulver können zum Beispiel Soja-, Milch-, Molke-, Hühnerei oder Weizenprotein enthalten. Je mehr Eiweißquellen enthalten sind, desto höher ist die biologische Wertigkeit.
Viele bekannte Shakes haben nur einen Eiweiß-Anteil von etwa 30 Prozent, Kohlenhydrate jedoch bis zu 60 Prozent. Ursache kann der Zusatz von Zucker oder Honig sein. Der Vergleich lohnt sich, denn es sind auch Produkte erhältlich mit etwa 85 Prozent Eiweiß und fünf Prozent Zucker.
Tipp zwei: Fettbinder & Co. Kunden erhoffen sich eine Gewichtsreduktion durch die Einnahme von Medizinprodukten. Die wohl bekanntesten sind die Fettbinder. Erhältlich sind auch Kohlenhydratblocker und Sättigungskapseln. Diese Produkte können den Kunden zwar in seinem Vorhaben unterstützen, dennoch sind sie nicht für jeden zu empfehlen. Fettbinder sollen die Aufnahme von Nahrungsfetten aus dem Magen-Darm-Trakt verhindern und so die Kalorienzufuhr reduzieren. Daher wird eine Einnahme zweimal täglich zu den Mahlzeiten mit dem höchsten Fettgehalt empfohlen.
Das Problem: Werden Fette gebunden, können auch die fettlöslichen Vitamine nicht mehr aufgenommen werden. Ebenso kann als Nebenwirkung Fettstuhl auftreten. Kunden sollten die Präparate mindestens mit einem Abstand von vier Stunden zu anderen Medikamenten einnehmen, denn die Aufnahme von zum Beispiel Hormonpräparaten, Antiepileptika oder Blutverdünnern ist gefährdet. Kunden müssen darauf hingewiesen werden, dass die Einnahme lediglich Fette bindet und ausschleust, Kohlenhydrate etwa aus Pasta, Kartoffeln oder Süßigkeiten werden nicht beeinflusst.
Sättigungskapseln können Pflanzenfasern enthalten, die im Magen quellen und somit das Hungergefühl mindern. Verwender nehmen kleinere Mahlzeiten zu sich und auch kleinere Snacks zwischendurch bleiben aus. Die Präparate werden zu den Hauptmahlzeiten eingenommen, wichtig ist dabei viel zu trinken.
Kohlenhydrateblocker reduzieren die Aufnahme von Kalorien aus Kohlenhydraten, indem sie einen Teil unverdaut über den Stuhl wieder aus dem Körper schleusen. Die Nahrungsbestandteile werden nicht in Glukose aufgespaltet.
Tipp drei: Vitamine und Mineralstoffe. Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln kann das Abnehmen unterstützen. L-Carnitin zum Beispiel transportiert Fettsäuren und wandelt diese in Energie um. Die Substanz hat den Ruf, die sportliche Leistung zu verbessern und die Regeneration zu beschleunigen.
Verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA) und L-Glutamin können begleitend eingesetzt werden. Die BCAA sollen die Energiegewinnung unterstützen und eine antikatabole und anabole Wirkung haben. L-Glutamin könne den Muskelaufbau unterstützen und die Glykogenspeicherung in den Muskeln verbessern. Das Spurenelement Zink dient als Zentralatom von hunderten Enzymen, die für einen aktiven Stoffwechsel wichtig sind.
Tipp vier: Sport. Regelmäßiger Sport ist für eine Gewichtsreduktion unerlässlich. Wer Bewegung in sein Leben bringt, verbrennt nicht nur Kalorien, sondern bleibt länger fit, beugt Krankheiten vor und bringt sein Herz-Kreislauf-System in Schwung.
Die Ziele sollten gerade zu Beginn nicht zu hoch gesteckt sein. Das Sportprogramm muss realistisch und in den Alltag integrierbar sein. Zwei- bis dreimal pro Woche sollte Sport gemacht werden. Geeignet sind Schwimmen, Radfahren, Walken, Yoga oder Übungen zu Hause.
Tipp fünf: Der innere Schweinehund. Der eigene Antrieb und die Motivation dürfen nicht verloren gehen. Der Weg zur Traumfigur kann lang und beschwerlich sein. Um den inneren Schweinehund zu überwinden, ist das Abnehmen in einer Gruppe oder mit Freunden geeignet. So spornt man sich gegenseitig an, sein Ziel zu erreichen und nicht faul auf dem Sofa zu liegen. Das neue Ernährungs- und Sportprogramm sollte in den Alltag integriert werden, um feste Abläufe zu schaffen und zur Routine werden zu lassen.
Um den inneren Schweinehund zu überwinden und seine Komfortzone zu verlassen, eignet sich ein Abkommen mit sich selbst. Ziele und kleine Belohnungen können festgelegt werden. So kann auch die Belohnung zum Ziel werden und das Abnehmen funktioniert nebenbei.