Fruchtbare Tage bestimmen

Basaltemperatur und Ovulationstests APOTHEKE ADHOC, 05.03.2024 14:45 Uhr

Frauen können nur an wenigen Tagen im Zyklus schwanger werden. Foto: 9dream studio/shutterstock.com
Berlin - 

Frauen können nur an wenigen Tagen im Zyklus schwanger werden. Daher kann es ein wertvolles Instrument sein, dieses Zeitfenster zu bestimmen, um die Schwangerschaftschancen bei bestehendem Kinderwunsch zu erhöhen. Neben dem Messen der Basaltemperatur, können Ovulationstests Aufschluss über die fruchtbaren Tage geben.

Viele Paare wollen den Kinderwunsch nicht dem Zufall überlassen. Ein Blick auf den Zyklus der Frau kann die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Denn nur um den Eisprung herum können die Spermien des Mannes die Eizelle befruchten. Damit ist eine Schwangerschaft nur an wenigen Tage im Zyklus möglich. Dieses Wissen kann beim Kinderwunsch nützlich sein: Werden die fruchtbaren Tage bestimmt, steigen die Chancen auf eine Befruchtung.

Basaltemperatur als wertvolles Instrument

Für die Bestimmung der fruchtbaren Tage ist zum einen die sogenannte Basaltemperatur der Frau wichtig: Diese bezeichnet die Körperkerntemperatur unmittelbar nach dem Aufwachen, denn der Körperkern stellt sich während der Nacht auf ein Temperaturminimum ein. Kurz vor dem Eisprung sinkt die Basaltemperatur ab und steigt danach plötzlich an, um mit der nächsten Menstruation – sofern keine Schwangerschaft entsteht – wieder zu sinken. Diese natürliche Schwankung entsteht durch das Hormon Progesteron.

Um mithilfe der Basaltemperatur die fruchtbaren Tage und damit den Eisprung bestimmen zu können, muss sie konsequent jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen dokumentiert werden. Gemessen wird sie mit einem speziellen Basalthermometer, welches zwei Nachkommastellen aufzeichnet – nur so sind die geringen Schwankungen messbar. Dabei kann sowohl oral wie auch vaginal gemessen werden – wichtig ist nur, dass immer an der gleichen Stelle gemessen wird.

Fruchtbare Tage durch Temperaturmethode bestimmen

Die morgendlichen Temperaturen müssen dann aufgezeichnet werden. Nach einigen Zyklen sind die Ergebnisse am zuverlässigsten. Mittlerweile können die Daten auch in spezielle Zyklus-Apps eingegeben werden, welche die Auswertung vornehmen. Alternativ können auch Kurvenblätter für die Visualisierung verwendet werden. Doch Achtung: Bei der Temperaturmessung gibt es Fehlerquellen. Nächtliches Aufstehen, Krankheiten, unruhiger Schlaf, Alkoholkonsum oder Reisen können die Werte beeinflussen und so zu Messfehlern führen. Oft wird die Temperaturmethode daher im Rahmen der „natürlichen Familienplanung“ (NFP) mit der Konsistenz des Zervixschleims und der Beschaffenheit des Muttermundes kombiniert, um aussagekräftigere Ergebnisse zu erhalten.

Ovulationstests als sinnvolle Ergänzung

Am besten werden die Temperatur-Daten mit der Anwendung von Ovulationstests unterstützt. Diese funktionieren ähnlich wie ein Schwangerschaftstest, indem die Teststreifen in den Urin gehalten werden. Allerdings reagieren Ovulationstest auf den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH), welches den Eisprung auslöst. Bei der Anwendung und Auswertung der Tests gibt es einiges zu beachten.

Wann und wie muss getestet werden?

Damit nicht an jedem Tag ein Test durchgeführt werden muss, sollte zunächst die durchschnittliche Zykluslänge bestimmt werden – also der Zeitraum vom ersten Tag der Periode bis zum Einsetzen der darauffolgenden Periode. Bei einer durchschnittlichen Zykluslänge von 28 Tagen sollte etwa ab dem 11. Tag ein Ovulationstest durchgeführt werden, um den Eisprung nicht zu verpassen.

Die Tests sollten dann täglich ungefähr zur selben Uhrzeit erfolgen. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Angaben zum Zeitpunkt der Testung gemacht: Manche empfehlen den Morgenurin, andere raten zu einer Messung am Nachmittag. In jedem Fall sollte vor der Durchführung einige Stunden nicht uriniert werden, um die Menge des LH zu konzentrieren. Der Test kann dann entweder direkt in den Urinstrahl gehalten werden oder in ein Gefäß, in dem der Urin aufgesammelt wurde. Nach wenigen Minuten wird das Ergebnis dann sichtbar.

Positiv oder nicht – so funktioniert die Auswertung

Bei der Auswertung gibt es jedoch einen wesentlichen Unterschied zum Schwangerschaftstest: Denn eine zarte, schwache Linie wird beim Ovulationstest als negatives Ergebnis interpretiert. Erst, wenn die Testlinie genauso stark oder stärker als die Kontrolllinie ist, gilt das Ergebnis als positiv. Mithilfe der täglichen Durchführung der Tests kann der Anstieg und damit die zunehmende Stärke des zweiten Striches gut beobachtet werden. Ist die zweite Linie entsprechend stark vorhanden, so steht der Eisprung unmittelbar bevor: Etwa 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg „springt“ das Ei und eine Befruchtung ist möglich. Daher gilt dieses Zeitfenster als besonders geeignet für die Erfüllung des Kinderwunsches. Doch auch, wenn kurz vor dem Anstieg ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfindet, kann es zu einer Befruchtung kommen, da Spermien – je nach Qualität – bis zu fünf Tage im Körper der Frau überleben können.