Gehaltstarifvertrag

Bald mehr Geld für PTA?

, Uhr
Berlin -

Die Apothekengewerkschaft Adexa bereitet sich auf Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern vor. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag sei rechtzeitig gekündigt worden, sagt Adexa-Vorsitzender Andreas May. Beim Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) seien Termine angefragt worden. Von den diesjährigen Verhandlungen erwarten die Angestelltenvertreter mehr als in der vergangenen Runde.

Ende Mai läuft die Vereinbarung mit den Arbeitgebern fristgerecht aus. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag ist seit Juni 2017 gültig und gilt bundesweit mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen. Die Parteien hatten sich auf 2,5 Prozent mehr Gehalt geeinigt. Die Lohnerhöhung war – mit Rücksicht auf die Inhaber – nicht sofort kommuniziert worden.

Bei den vergangenen Verhandlungen lagen die Vorstellungen zunächst weit auseinander. Mit der Erhöhung stieg das tarifliche Einstiegsgehalt für PTA von 1968 Euro auf 2017 Euro. Ab dem 15. Berufsjahr stieg die PTA-Tarifbezahlung von 2549 Euro auf 2612 Euro. Werden sich die beiden Parteien diesmal über einen neuen Vertrag einig, profitieren Adexa-Mitglieder, deren Arbeitgeber im ADA organisiert sind, was für den Großteil der Apothekeninhaber zutrifft.

Vor der aktuellen Verhandlungsrunde zeigt sich May zuversichtlich: „Die Arbeitgeber sollen ein gutes Zeichen an ihr tolles Personal setzen“, sagt er. Auch damit könne man sich dem Fachkräftemangel entziehen. „Fleißige Arbeitnehmer sollen mit dem Gehalt honoriert werden.“ Die Inhaber sollten bedenken, dass viele Angestellte bei ihrer Arbeit mehr gäben, als im Vertrag steht.

Das 2017 ausgehandelte Plus werde „nicht als großes Zeichen gesehen“, so May. Das Zeichen könne größer sein. „Wir haben uns 2017 wegen der Forderung nach einem Rx-Versandverbot lange zurückgehalten.“ Die Arbeitgeber hätten mit diesen Unsicherheiten gespielt. Doch die Angestellten dürften unter einem Rx-Versandverbot nicht leiden.

Beim ADA seien Terminvorschläge eingegangen. „Wir hoffen, bald verhandeln zu können.“ Im Moment gebe es jedoch noch keinen konkreten Termin, so May. Wie viel Prozent Lohnerhöhung gefordert wird, wollte er nicht verraten. ADA-Vorsitzender Theo Hasse zufolge steht der Termin noch nicht fest: Mitte Juni sei dazu eine Mitgliederversammlung geplant“, sagt er. Zuvor will sich der Vorstand treffen und über das Vorgehen bei den Verhandlungen beraten.

In Sachsen haben die derzeitigen Tarifverträge seit mehr als 20 Jahren keine Gültigkeit. Seit 2017 gibt es laut Adexa wieder Gespräche zwischen der Adexa-Tarifkommission und Vorstandsmitgliedern des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV). Das Ziel: 2018 sollen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für den Kammerbezirk geführt werden.

Apothekenmitarbeiter in Nordrhein erhielten zum Jahreswechsel durchschnittlich 3 Prozent mehr Gehalt. Adexa und die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein hatten sich Ende 2017 auf einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten geeinigt. Zudem wurde für alle Berufsgruppen eine neue Berufsjahresgruppe ab dem 10. Berufsjahr eingeführt. Davon sollten langjährige, erfahrene Mitarbeiter profitieren, für die zuvor ab dem 8. Berufsjahr keine tarifliche Erhöhung mehr vorgesehen war.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Ausbildungsfonds gerichtlich bestätigt
Bremen: Wer nicht ausbildet, zahlt
Tarifverhandlungen in Nordrhein
TGL: Verhandlungen laufen
Mehr aus Ressort
10 Prozent auch nachmittags
Heiligabend: Jeder Fünfte arbeitet
Gesund durch die Weihnachtszeit
Nüsse sind wahre Kraftstoffpakete
Gut versorgt durch die Feiertage
Hausapotheke: Jetzt Vorräte aufstocken

APOTHEKE ADHOC Debatte