5 Prozent mehr

BAföG: Länger und mehr Alexandra Negt, 20.04.2022 09:56 Uhr

Leerer Hörsaal in der Universität.
In wenigen Monaten könnten Studierende von mehr Geld profitieren, denn der BAföG-Satz soll angehoben werden. Foto: Pixabay
Berlin - 

Beim BAföG soll sich einiges ändern. Wenn alles glatt läuft, können Studierende und Auszubildende ab dem Wintersemester, beziehungsweise dem Schuljahr 2022/23 von mehr Geld profitieren. Auch der Zuschuss zur Miete und der Vermögensfreibetrag sollen steigen.

Zum Herbst 2022 sollen die BAföG-Sätze angepasst werden. Um 5 Prozent steigen, von 427 auf 449 Euro soll der Satz für Studierende steigen. Auch bei der Miete steigt der Satz: Hier erhalten Studierende ab Herbst 360 statt bisher 325 Euro – ein Plus von 11 Prozent. Gerade in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart sind die Mieten in den letzten Jahren stark gestiegen, sodass der geringe Satz oftmals in die Kritik geriet.

Höherer Freibetrag

Damit mehr Studierende und Auszubildende von den Leistungen profitieren können, soll auch der Betrag des monatlichen elterlichen Nettoeinkommens, welches nicht angerechnet werden darf, von 2000 auf 2400 Euro steigen. Und beim Vermögensfreibetrag wird eventuell ein sehr großer Sprung gemacht: Die Ampelkoalition plant eine Anhebung von 8200 Euro auf 45.000 Euro. Damit wird der Betrag an den Betrag beim Aufstiegs-BAföG angepasst. Hier liegt der Freibetrag bereits seit letztem Jahr bei 45.000 Euro.

Am 1. September 1971 wurde das BAföG erstmalig eingeführt. Der Höchststand der Geförderten wurde 2012 erzielt. Seitdem geht die Anzahl zurück. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wurden 2021 mit 639.000 gut ein Viertel (27 Prozent) weniger Studierende gefördert als nach der Deutschen Vereinigung im Jahr 1991 (873.000). Beim Schüler-BAföG ist der Rückgang noch drastischer: Mit 174.000 geförderten Schüler:innen lag die Zahl auf dem niedrigsten Stand der vergangenen 30 Jahre. Gegenüber 1991 kann ein Rückgang von 35 Prozent ausgemacht werden.