Ausbildung

PTA 2017: Der Nachwuchs ist da!

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Berlin -

Gute Nachricht für die Apotheken-Branche: Der Nachwuchs steht in den Startlöchern! 48 PTA haben ihre Abschlussprüfung in den Bernd-Blindow-Schulen in Mannheim, Baden-Baden und Heilbronn geschafft. Die nächsten PTA-Schüler beginnen am 1. September ihre Ausbildung – an Bewerbern mangelt es ebenso wenig wie an beruflichen Plänen für die Zeit danach.

Barbara Hartwig hat ihr Prüfungszeugnis seit wenigen Tagen in der Tasche: „Es ist ein tolles Gefühl, endlich arbeiten zu können. Ich bin sehr erleichtert, dass ich meine Ausbildung abgeschlossen habe“, sagt die frisch gebackene PTA. Ihre Pläne sind klar definiert: „Ich möchte meinen Industriemeister für Pharmazie machen, werde mich so schnell wie möglich um einen Platz bewerben. In Vollzeit dauert das zwei Jahre, danach kann ich in die Industrie gehen und bin außerdem ausbildungsberechtigt. Vielleicht setze ich noch einen Master drauf“, sagt die 23-Jährige. Bis dahin arbeitet sie in der „Fortuna“-Apotheke in Mannheim.

Jennifer Fränznick hat ihre PTA-Ausbildung an der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn gemacht: „Die Abschlussprüfung war leichter als ich gedacht hatte.“ Als Themen kamen Erkältungen, Herz, Betäubungsmittel, Osteoporose und Schlafstörungen. Für die 22-Jährige ist es die zweite Ausbildung: „Ich wollte immer etwas mit Pharmazie machen. Zuerst habe ich eine PKA-Ausbildung gemacht, danach die zur PTA. Jetzt will ich im Weiterbildungsstudium Gesundheitsfachwirt oder Wirtschaftsfachwirt werden. Im Oktober geht‘s los, ich will mich an der Uni Heilbronn bewerben.“ Warum sie zwei Berufsausbildungen absolviert hat, hat einen guten Grund: „Ich lerne einfach gerne!“ Bis zum Beginn ihres Studiums arbeitet sie in der „Engel-Apotheke“ in Eppingen.

Ömer Yegen hat ebenfalls klare Vorstellungen von seiner Karriere: „Ich habe mich immer sehr für Chemie interessiert und deshalb die PTA-Ausbildung gemacht. Mein Ziel war es nicht, in der Apotheke zu bleiben, ich möchte in den Außendienst. Ich will reisen, offen sein, verkaufen und mich gut mit den Produkten auskennen.“ Am liebsten in den Bereichen Schmerz, Herz- und Kreislauf. Die ersten Bewerbungen hat der 20-Jährige schon verschickt.

Jeannine Rauhut ist ebenfalls frisch gebackene PTA. Die 23-Jährige hat ihre Ausbildung in Mannheim absolviert und arbeitet seit September in der Mannheimer „Löwen-Apotheke“. Wie viele ihrer Schulkollegen will auch sie ihren Lernhunger weiter stillen: „Ich möchte mich zur Phyto-PTA weiterbilden.“

Auch Nadine Fehrenbach hat gerade ihr PTA-Zeugnis erhalten, sie hat die Schule in Baden-Baden besucht: „Die Ausbildung war sehr anspruchsvoll, die Prüfung ebenfalls, aber wenn Wissen vorhanden ist, hat man keine Probleme.“ Ebenso problemlos fand die 24-Jährige eine Anstellung als PTA in Baden-Oos, wo sie ab sofort in der „Neue Apotheke Cité“ arbeitet. Das Schöne an ihrem Beruf beschreibt sie so: „Ich mag die verschiedenen Bereiche vom Kundenkontakt bis zu Arzneimittelherstellung, der Beruf ist sehr abwechslungsreich.“ PTA-Kollegin Lea Jauß hat ihren ersten Arbeitsvertrag ebenfalls schon in der Tasche: „Ich werde in der ‚Stromberg‘-Apotheke übernommen, in der ich mein Praktikum gemacht habe und arbeite jetzt in Zaberfeld“, so die 19-Jährige.

Apothekerin Silke Dittmar leitet die Schulen in Mannheim und Heilbronn und freut sich über reges Interesse am PTA-Beruf: „In Mannheim haben wir für den Ausbildungsstart im September schon jetzt fast zwei Klassen voll, in Heilbronn eine. Wir beginnen mit bis zu 34 Schülern pro Klasse, im Laufe der zweijährigen Ausbildung hören rund 20 Prozent auf. Das hat unterschiedliche Gründe, manchen gefällt die Thematik langfristig dann doch nicht, andere stellen fest, dass sie sehr viel lernen müssen, nicht jedem gefällt das.“

Um Nachwuchs für den PTA-Beruf zu interessieren, machen die Bernd-Blindow-Schulen Werbung auf Ausbildungsmessen und engagieren sich beim alljährlichen „Boys’Day“. In diesem Jahr findet er am 27. April statt. Er ist eine Initiative des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. An diesem Tag soll die Aufmerksamkeit auf Berufe gelenkt werden, in denen maximal 40 Prozent Männer arbeiten oder eine Ausbildung machen. Zu diesen Berufen hören unter anderem Altenpfleger, Bibliothekswissenschaftler, Hotelfachmann, Erzieher, Florist, Augenoptiker und PTA.

„Jungs wollen am Boys’Day bei uns immer chemische Versuche machen, wir besuchen das Chemielabor einer Apotheke in der Nachbarschaft“, sagt Dittmar. Zehn bis 20 Prozent der Bewerber sind junge Männer (entweder mit Abitur oder Realschulabschluss), die Ausbildung in der staatlich anerkannten Schule kostet 150 Euro im Monat.

Dass PTA durchaus ein Beruf für Männer ist, beweist die Begeisterung von jungen PTA wie Manuel Böhmann. Er überlegt, ob er nach seiner Ausbildung noch ein Pharmazie-Studium machen soll, am liebsten in Heidelberg. Das beginnt im Oktober, bis dahin will der 21-Jährige einen längeren Urlaub machen. Ausbildungskollege Tobias Bittermann freute sich über eine vergleichsweise einfache Prüfung: „Es war entspannter als ich gedacht hatte“ – und ging am nächsten Tag gleich wieder arbeiten. Er wurde von der „Fortuna“-Apotheke in Mannheim, wo er sein Praktikum gemacht hatte, gleich übernommen.

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