Augentropfen werden bei verschiedensten Beschwerden verwendet: Neben trockenen Augen stellen in der Selbstmedikation vor allem Allergien die Hauptindikation dar. Bei der Auswahl der richtigen Augentropfen gibt es einiges zu beachten, denn die Auswahl ist groß.
Kommt es zu Beschwerden an den Augen, suchen Betroffene meist zunächst die Apotheke auf. Dabei werden häufig Symptome wie Brennen, Juckreiz oder Trockenheit beschrieben. In der Praxis gilt es verschiedene Beschwerdebilder voneinander unterscheiden zu können, um die richtigen Augentropfen zu empfehlen. Vor allem in Zeiten der Allergie gilt es das trockene Auge von allergischen Symptomen abgrenzen zu können.
Bei einer Allergie sind die Augenbeschwerden oft von einer massiven Rötung und Juckreiz begleitet, trockene Augen hingegen führen oft zu einem Fremdkörpergefühl und Brennen. Betroffene beschreiben die Symptome oft wie einen Schleifkörper im Auge. Manchmal können beide Beschwerdebilder auch zeitgleich auftreten und die jeweiligen Symptome verstärken. Bei allergischen Beschwerden treten oft weitere typische Beschwerden wie Schnupfen, eine laufende oder verstopfte Nase oder Atemnot auf. Weitere Beschwerden am Auge, die gegebenenfalls in der Selbstmedikation behandelt werden können, sind leichte Reizungen oder Entzündungen.
Zur Erinnerung: Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten. Die äußere ist fetthaltig, die mittlere wässrig und die innerste schleimhaltig. Solange alle drei Schichten intakt und im Gleichgewicht sind, ist das Auge gesund. Fehlt jedoch ein Anteil, können trockene Augen entstehen. Zum Beispiel, wenn die fetthaltige Schicht fehlt und die Flüssigkeit der wässrigen Schicht darunter schneller verdunstet.
Je nach Indikation können geeignete Augentropfen zur Befeuchtung oder Linderung von Beschwerden empfohlen werden. Doch bei der Auswahl stehen oft verschiedene Darreichungsformen zur Option: Neben Mehrdosenbehältnissen (MDO) stehen auch Einzeldosenpipetten (EDO) zur Verfügung. Letztere haben den Vorteil, dass sie konservierungsmittelfrei sind. Mittlerweile sind jedoch auch MDOs ohne Konservierungsmittel im Markt.
Viele Patient:innen reagieren empfindlich auf diese Zusätze – vor allem, wenn das Auge bereits gereizt ist.Auf konservierungsmittelhaltige Präparate sollte daher am besten verzichtet werden. Denn diese können durch Reduktion des Tränenfilms auch zu weiterem Austrocknen führen. Außerdem können Träger:innen von weichen Kontaktlinsen durch Benzalkoniumchlorid irreversible Verfärbungen an ihren Sehhilfen erleiden.
Ob MDOs oder EDOs ausgewählt werden, hängt aber vor allem von den Vorlieben der Verwender:innen ab: EDOs sind besonders praktisch für unterwegs, MDOs sind insgesamt größer und daher besonders für ältere Menschen oft leichter in der Handhabung. Müssen die Augentropfen mehrfach am Tag verwendet werden, bieten sich MDOs an, da die Flasche dann schnell aufgebraucht ist und nicht so viele Einzelampullen verwendet werden müssen. Kommen die Tropfen nur selten zum Einsatz, lohnen sich hingegen oft EDOs mehr, da die unverwendeten Pipetten noch länger haltbar sind.
EDOs sollten nach dem Öffnen innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Anschließend muss aufgrund der mangelnden Sterilität eine neue Ampulle geöffnet werden. Bei den MDOs sind die Aufbrauchfristen nach dem Öffnen sehr unterschiedlich. Daher sollte immer ein Blick auf den Umkarton oder in die Packungsbeilage geworfen und das Datum der ersten Verwendung notiert werden.
Vor allem bei der Erstanwendung von Augentropfen kann es zu Problemen kommen. Viele Kund:innen scheuen sich vor der Anwendung am Auge oder empfinden diese zu Beginn als unangenehm. Mit ein bisschen Übung wird die Verwendung jedoch schnell zur Routine.
Wichtig ist, dass die Flasche niemals mit dem Auge in Kontakt kommt, sondern immer „aus der Luft“ getropft wird. Nur so bleiben die Augentropfen in ihrem Behältnis steril und eine Verkeimung des Behältnisses wird verhindert. Außerdem kann es durch das Aufsetzen der Flasche am oder im Auge zu Verletzungen kommen.
Augentropfen sollten immer in den Bindehautsack getropft werden. Dazu wird das jeweilige Unterlid des Auges leicht nach unten gezogen. Die Tropfen können dann ideal im Bindehautsack landen und durch Blinzeln auf dem gesamten Auge verteilt werden. Um ein Blinzeln bei der Anwendung zu verhindern, sollte der Blick nach oben gerichtet werden, um den herunterfallenden Tropfen nicht direkt zu sehen. Werden verschiedene Augentropfen angewendet, sollte zwischen den einzelnen Präparaten ein Tropfabstand von mindestens 15 Minuten eingehalten werden.
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