Arzneimittelkriminalität

PTA entlarvt Rezeptfälscher

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Berlin -

Ein Rezeptfälscher ist mit einer Verordnung über Diazepam in einer Apotheke aufgeflogen. Der Mann hatte die Packungsgröße von N1 auf N3 handschriftlich verändert. PTA Natascha Krieger hatte die Fälschung erkannt und Apotheker Christos Verivakis informiert, der die Teutoburger Apotheke in Bielefeld leitet. Der 25 Jahre alte Mann wurde am Freitagnachmittag in der Offizin festgenommen.

Verivakis hatte zuvor beim Arzt angerufen und nachgefragt. Der Patient habe dem Mediziner erklärt, er sei Epileptiker, sagt der Apotheker. Das Kassenrezept sei aber nur für die kleinste Größe ausgestellt gewesen. Nach dem Telefonat informierte der Pharmazeut die Polizei.

30 Minuten vergingen, bis die Beamten in der Offizin eintrafen. PTA und Apotheker versuchten, den Mann solange in der Apotheke zu halten. Sie erzählten ihm, das Arzneimittel werde besorgt und gleich geliefert. Als die Polizei den Rezeptfälscher in der Apotheke stellte, sei dieser sehr ruhig und sachlich gewesen, so Verivakis.

Der Bielefelder war der Polizei bekannt: Die Überprüfung seiner Personalien habe ergeben, dass gegen ihn drei Haftbefehle vorliegen, sagt ein Sprecher. Ihn erwarte ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung.

Der Apotheker hatte bereits mehrfach Probleme mit gefälschten Rezepten. Die Betrüger legten vor allem Mittwochnachmittags oder am Abend die falschen Verordnungen vor, so Verivakis. Denn dann seien die Praxen geschlossen und Nachfragen schwer möglich. „Es war Glück, dass wir den Arzt am Freitag noch erreicht haben”, sagt er.

Rezeptfälschungen kamen ihm zufolge früher noch häufiger vor. Vor allem Fluninoc (Flunitrazepam) sei oft von Suchtkranken mit falschen Rezepten erfragt worden. Seitdem der Wirkstoff als Betäubungsmittel zu behandeln ist, seien Fälschungen rückläufig, so Verivakis. Fluninoc ist in der Drogenszene beliebt. Auf dem Schwarzmarkt soll eine Tablette mehr als zwei Euro wert sein.

Die Polizei rät Apothekern, auf ihren Instinkt zu vertrauen, wenn ein fremder Kunde mit einem Rezept über Tilidin oder Diazepam vor ihnen steht. Bei Zweifeln sollten die Beamten informiert werden. Sorgen, dass wegen eines falschen Alarms Kosten auf sie zukommen, müsse sich kein Apotheker machen.

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