Hormonfrei verhüten

Armband, App & Co. – Hilfsmittel zum Zyklusmonitoring

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Berlin -

Hormonelle Verhütungsmethoden verlieren seit mehreren Jahren an Beliebtheit. Orale Kontrazeptiva stehen bei vielen Mädchen und Frauen in der Kritik. Als hormonfreie Alternative kommt vor allem die Kupferspirale in Betracht. Methoden zur Bestimmung der fruchtbaren Tage werden immer häufiger auch als Verhütungsmittel eingesetzt. Ein Armband hat bereits von der FDA die Zulassung erhalten.

Um die fruchtbaren Tage zu bestimmen, ist ein Grundverständnis des weiblichen Zyklus unabdingbar – denn nur an wenigen Tagen im Zyklus kann eine Frau schwanger werden. Die Ermittlung dieser Tage kann daher sowohl für eine natürliche Verhütung ohne Hormone, sowie zur Planung einer Schwangerschaft wichtig sein. Zur Bestimmung der fruchtbaren Tage gibt es verschiedene Methoden. Für einige benötigt die Frau mehr, für andere Methoden weniger Disziplin.

Durch neue Apps und Medizinprodukte wird Frauen das Zyklusmonitoring immer mehr erleichtert. Vor allem Frauen, die Probleme haben, schwanger zu werden, nutzen in einem ersten Schritt häufig Hilfsmittel zur Bestimmung der fruchtbaren Tage.

Häufige Gründe für eine ausbleibende Schwangerschaft

Falsche Bestimmung des Eisprungs

  • Sehr kurze oder lange Zyklen
  • Verständnisschwierigkeiten über den Zyklus selbst

Hormonelle Probleme

  • Hoher Testosteronwert
  • Hoher Anti-Müller-Hormon-Wert
  • Progesteron-Probleme
  • Langjährige Einnahme der Pille

Diagnosen mit verminderter Fruchtbarkeit

  • PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom)
  • Endometriose
  • Hyper- oder Hypothyreose
  • Diabetes
  • Hyperprolaktinämie

Armband misst Stoffwechselparameter

Aristo hat mit Ava ein Armband auf dem Markt, welches vor allem für die Familienplanung eingesetzt werden kann. Das klinisch getestete Medizinprodukt synchronisiert sich nach der Anwendung mit dem Handy und ist für Frauen mit einem regelmäßigen oder unregelmäßigen Zyklus zwischen 24 und 35 Tagen geeignet. Das Armband ist mit Sensoren ausgestattet und zeichnet die Parameter Hauttemperatur, Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz, Ruhepuls und Durchblutung auf. Das Armabnd erkennt – insofern die Frau über einen Eisprung verfügt ­ fünf der sechs fruchtbaren Tage innerhalb eines Zyklus.

Hauttemperatur
Sie sinkt nach der Menstruation um ungefähr 0,2 °C. Nach dem Eisprung steigt sie um ungefähr 0,4 °C an.

Herzfrequenz
Sie steigt in der Follikelphase und fällt in der Lutealphase.

Atemfrequenz
Sie ist am Beginn des Fruchtbarkeitsfensters niedriger und steigt in der Lutealphase.

Ruhepuls
Er fällt während der menstruellen und Follikelphase um ungefähr 1,5 Schläge pro Minute. Zum Zeitpunkt der fruchtbaren Tage steigt der Ruhepuls und in der Lutealphase wird die höchste Frequenz erreicht.

Durchblutung
Sie ist während der Menstruation am höchsten. Zu Beginn der fruchtbaren Tage und in der Lutealphase ist die Durchblutung am niedrigsten.

Weitere Methoden

Häufig tracken Frauen ihren Zyklus mit einer App. Hier werden jedoch lediglich Abweichungen in der Zykluslänge festgestellt. Ovulationsstäbchen bilden eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der fruchtbaren Tage. Gemessen wird der LH-Wert im Urin. Eine weitere Methode zum Erkennen des fruchtbaren Fensters ist die Temperaturmethode.

Wichtig: Ava wurde laut Aristo nicht auf den Nachweis der Empfängnisbereitschaft bei Frauen mit PCOS, hypothalamischer Amenorrhoe oder Anovulation getestet. Das Armband ist nicht geprüft bei Frauen jünger als 18 oder älter als 40 Jahre. Und: Es ist keine ausgewiesene Verhütungsmethode, auch wenn viele Frauen Hilfsmittel zum Zyklusmonitoring als Verhütungsmethode anwenden.

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