Mit dem Rad zur Arbeit oder im Botendienst – das ist umweltschonend, preiswert und gut für die eigene Fitness. Wenn die Tage wärmer werden, holen mehr Mitarbeiter den Drahtesel aus dem Keller. Dass man damit heil in der Apotheke ankommt, ist aber leider nicht selbstverständlich. Die Zahl der Fahrradunfälle ist laut Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Wenn man sich einige Tipps zu Herzen nimmt, ist man sicherer unterwegs.
Tipp eins: Sich bemerkbar machen. Radfahrer werden leicht übersehen. Deshalb gilt: „Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte unbedingt darauf achten, wahrgenommen zu werden und berechenbar zu fahren“, rät Lars Welk, Verkehrsexperte der BGW. „Dazu gehört, im Zweifelsfall Blickkontakt zu den anderen Personen aufzunehmen und eigenes Abbiegen durch Handzeichen anzukündigen.“ Ergänzend empfiehlt sich das Tragen möglichst großflächiger Reflektoren, etwa in Form einer Warnweste oder eines Rucksacküberzugs.
„Und natürlich ist ganzjährig die Beleuchtung unverzichtbar“, fügt Welk hinzu. Schließlich werde es auch im Sommer irgendwann dunkel. Und wenn Radfahren in der Dämmerung ohne Licht unterwegs sind, bringen sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr. Der BGW wurden im vergangenen Jahr hochgerechnet 5700 Fahrradunfälle gemeldet, die eine Krankschreibung von mehr als drei Tagen nach sich zogen.
Tipp zwei: Mit Fehlern rechnen. „Im Straßenverkehr sollte man immer damit rechnen, dass andere mal Fehler machen oder gegen Regeln verstoßen“, so der BGW-Experte weiter. „Defensives und vorausschauendes Fahren ist generell sinnvoller als das Pochen auf das eigene Recht.“ Im Recht zu sein schütze schließlich nicht vor gebrochenen Knochen.
Tipp drei: Abstand halten. Wichtig ist zudem genügend Sicherheitsabstand: „Als Anhaltspunkte kann man sich als Radfahrer 80 Zentimeter zum Gehweg, bis zu einem Meter zum rechten Fahrbahnrand und 1,50 Meter zu parkenden Fahrzeugen merken“, erläutert Welk. „Wer das Auto nutzt, hat beim Überholen von Fahrrädern grundsätzlich mindestens 1,50 Meter Abstand zu halten.“
Tipp vier: Den richtigen Helm tragen. Selbst mit allen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Fahrradstürze nicht ausschließen. Bestmöglich gegen Kopfverletzungen ist man dabei mit einem passenden und richtig eingestellten Helm geschützt. „Damit dieser auch die Stirn abschirmt, muss er ungefähr waagerecht sitzen“, erklärt Welk. „Außerdem sollten die Riemen oder Stellschrauben regelmäßig nachjustiert werden.“
Tipp fünf: E-Bikes mit Vorsicht behandeln. Wer sich ein Pedelec mit elektrischer Tretunterstützung kauft sollte wissen, dass diese etwas andere Fahreigenschaften haben. Durch das Gewicht von Motor und Akkus verschiebt sich der Schwerpunkt des Rads. Gerade beim Anfahren und Absteigen kann das ungewohnt sein. „Wer auf ein Pedelec umsteigt, sollte sich deshalb etwas Zeit nehmen, um sich zunächst einmal einzufahren, beispielsweise am Wochenende auf einem leeren Parkplatz“, so Welk.
APOTHEKE ADHOC Debatte