Arbeitstagebücher

Abschreiber fallen immer auf Carolin Bauer, 17.08.2016 13:06 Uhr

Mündliche Prüfung: Die Schulleiterin der PTA-Lehranstalt Köln, Dagmar Hußmann, legt Schülern ein selbst erstelltes Arbeitstagebuch nahe. Foto: PTAL
Berlin - 

Den theoretischen Teil der Prüfung haben angehende PTA der diesjährigen Abschlussjahrgänge hinter sich gebracht. Nächste Hürde: die mündliche Prüfung. Nach der sechsmonatigen praktischen Ausbildung in der Apotheke werden die Schüler zum Arbeitstagebuch und allgemeinen Themen aus dem Alltag befragt.

PTA-Anwärter müssen während ihrer Ausbildung in der Apotheke ein Arbeitstagebuch führen. Darin soll der Herstellungs- beziehungsweise der Untersuchungsgang von je vier Arzneimitteln protokollartig wiedergegeben werden. Zudem sollen zwei Themen aus der Praxis beschrieben werden.

An der PTA-Lehranstalt in Köln (PTAL) werden die angehenden PTA im September und im März geprüft. Bei den Themen zur Apothekenpraxis würden Beratungsgespräche oder Schilderungen von speziellen Aktionen wie etwa zum Venenmessen gerne gelesen, sagt Schulleiterin Dagmar Hußmann.

Die Tagebücher werden streng kontrolliert: „In Köln kommen die meisten Prüfer aus öffentlichen Apotheken extra vorher in die Lehranstalt, um sie sich in Ruhe durchzulesen“, so Hußmann. „Es fällt immer auf, wenn nur abgeschrieben wurde.“ In diesen Fällen fragten die Prüfer intensiver nach.

Der erste Teil der zwischen 20 und 30 Minuten dauernden Prüfung dreht sich immer um das Tagebuch. Dies geschehe, um dem Schüler „Sicherheit und Ruhe zu geben“, sagt Hußmann. Die Prüfer fragten bei Fehlern in dem Heft grundsätzlich nach. Häufig fehlten Quellenangaben oder Schüler hätten einfach aus anderen Quellen etwas kopiert.

Danach geht es um allgemeine Themen aus dem Apothekenalltag. Gefragt wird beispielsweise, was bei der Herstellung von Rezepturen zu beachten ist, wo Haltbarkeiten stehen, wie Rezepte abgerechnet werden sowie Fragen zu Abgabehinweise bei bestimmten Wirkstoffen oder Basiswissen im Bereich Gesetzeskunde.

Die mündliche Prüfung habe meist eher den Charakter eines kollegialen Gespräches, so Hußmann. „Viele der ehemaligen PTA-Schüler erkennt man nach einem halben Jahr kaum wieder, sie haben einen richtigen Reifesprung gemacht.“ Viele kämen mit einem gewachsenen Selbstbewusstsein in den zweiten Prüfungsabschnitt, da sie das Gelernte aus der Schulzeit aktiv in der Apotheke einsetzen konnten. In Köln bestünden 97 Prozent der Schüler.