Die gute Nachricht zuerst: Die meisten angestellten Apotheker und PTA fühlen sich wohl an ihrem Arbeitsplatz und setzen sich gerne für ihre Apotheke ein. Eine Umfrage des Expertenpanels von aposcope zeigt aber auch, wo es in der Offizin hakt. Bei den PTA sind es vor allem die fehlenden Aufstiegschancen.
In Apotheken arbeiten oft kleine Teams mit klar verteilten Aufgaben zusammen. Viele Angestellte nehmen ihre Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten daher als begrenzt war: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten PTA ist unzufrieden damit, bei den angestellten Apothekern sind es immerhin noch 45 Prozent. Naturgemäß brennt jungen Befragten zwischen 20 und 29 Jahren das Thema besonders unter den Nägeln – ganze 65 Prozent sind unzufrieden mit den Entwicklungschancen.
Luft nach oben haben die Inhaber beim Thema Mitarbeiterführung. Etwas mehr als jeder dritte Befragte (36 Prozent) ist unzufrieden mit dem Führungsverhalten des Vorgesetzten. Im Umkehrschluss ist allerdings die große Mehrheit zufrieden. Das gilt übrigens auch für das vermeintlich leidige Gehaltsthema: 67 Prozent der Approbierten und 57 Prozent der PTA sind mit dem eigenen Einkommen zufrieden. Die 41 Prozent finanziell unzufriedenen PTA sind jedoch eine beachtliche Größe: Gerade Hersteller setzen im Außendienst gern auf die Fachkräfte aus der Apotheke – und zahlen oft deutlich über Tarifgehalt.
Aber die Apotheke vor Ort hat ihre eigenen Vorzüge: Viele Angestellte schätzen das Arbeiten in einer eingeschworenen Gemeinschaft sowie das Gefühl, Patienten zu helfen. Die Zufriedenheitswerte sind in diesen Bereichen außerordentlich hoch: 85 Prozent mögen die Arbeitsatmosphäre und das Betriebsklima. Und sogar 92 Prozent schätzen den guten Zusammenhalt unter den Kollegen. Mit den Arbeitsinhalten sind 89 Prozent zufrieden, bei den PTA sogar 93 Prozent.
Eher Probleme gibt es beim Thema Arbeitszeit: Hier ist fast jeder vierte Befragte (23 Prozent) unzufrieden. Gerade Center-Apotheken und Standorte in Großstädten haben lange Öffnungszeiten, Samstagsarbeit fällt in fast jeder Apotheke an. Auf der anderen Seite bieten viele Inhaber die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, weshalb ein Job in der Apotheke als familienfreundlich gilt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aus Sicht der Mehrheit gegeben (78 Prozent).
Auch mit der Ausstattung des Arbeitsplatzes sind die meisten Befragten (84 Prozent) zufrieden. Die interne Kommunikation könnte in einigen Betrieben noch etwas besser werden (75 Prozent).
In der Apotheke ist rechtlich ziemlich genau geregelt, wer was darf. Im Rahmen der PTA-Reform wurde zuletzt viel über eine Kompetenzerweiterung des Assistenzberufs diskutiert, ohne dass es zu nennenswerten Änderungen in diesem Bereich gekommen wäre. Dabei würden 57 Prozent der Befragten PTA gerne mehr Verantwortung in ihrer Apotheke übernehmen. Und 65 Prozent der angestellten Apotheker können sich vorstellen oder haben fest vor, irgendwann eine Filiale zu leiten. Eine eigene Apotheke kommt immerhin für 30 Prozent der angestellten Approbierten in Frage.
Trotz einer gewissen Unzufriedenheit in bestimmten Bereichen gab rund die Hälfte (48 Prozent) der Umfrageteilnehmer an, langfristig beim aktuellen Arbeitgeber bleiben zu wollen. Zwei Drittel (67 Prozent) der angestellten Apotheker und PTA stimmen sogar zu, sich auch in fünf Jahren noch in ihrer aktuellen Apotheke zu sehen. Eine deutliche Mehrheit der Befragten (88 Prozent) gab an, gerne zur Arbeit zu kommen. Getoppt wird dies noch von den 92 Prozent der Angestellten, die sich laut eigener Aussage gerne für ihre Apotheke einsetzen. Die meisten würden sich sowohl erneut bei ihrer Apotheke bewerben, als auch Freunden und Bekannten ihren Arbeitsgeber empfehlen.
An der apscope-Umfrage nahmen am 28. Januar 151 verifizierte angestellte Apotheker und PTA teil.
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