Apothekerin sucht unleserliche Rezepte für die Ausbildung Sandra Piontek, 26.09.2024 15:05 Uhr
Apothekerin Julia Hansmann bildet innerhalb der Bernd-Blindow-Gruppe PTA-Schüler aus. Um mehr Schwung in den Unterricht zu bringen, hat sie sich etwas überlegt: „Ich bin im Kollegenkreis auf der Suche nach handschriftlich ausgestellten Rezepten. Sie sollten am besten unleserlich sein.“ Im Lehrfach Apothekenpraxis will sie so den angehenden PTA zeigen, womit sie im Alltag konfrontiert werden.
Damit ihre Schülerinnen und Schüler auch außerhalb des vorgeschriebenen Lernstoffes optimal auf den Apothekenalltag vorbereitet werden, hat sich Hansmann im Kollegenkreis umgehört. „Ich möchte etwas Schwung in den Unterricht bringen, deshalb bin ich auf der Suche nach Rezepten, die handschriftlich ausgestellt sind. Vor allem nach unleserlichen, so typisch Arzt eben.“ Denn fast jeder, der in der Apotheke arbeite, kenne das Rätselraten bei solchen Verordnungen. Kann das Rezept nicht eindeutig entziffert werden, muss Rücksprache mit der Arztpraxis gehalten werden, um Fehlabgaben zu vermeiden.
Vor allem am Wochenende und im Notdienst würden Apotheken vor Ort noch mit handschriftlich ausgefüllten Muster-16-Formularen konfrontiert. „Ich bin seit dem 1. September zuständig für das Fach Apothekenpraxis. In meinem eigenen Studium gab es auch eine Dozentin, die uns unleserliche Rezepte vorlegte. Das kam so gut an, dass ich das weiterführen möchte“, so Hansmann. „Ich finde es erfrischend, das lockert die Stunde auf.“
Auch bei den Schülerinnen und Schülern kommt die Idee sehr gut an. „Ich habe schon in einer Stunde solche Rezepte vorgelegt, es folgte ein lustiges Rätselraten“, so die Apothekerin. „Ich möchte meinen Unterricht so praxisnah wie möglich gestalten, deshalb habe ich im Kollegenkreis gefragt, wer mir noch solche Rezepte zu schicken kann“, erklärt sie. „Meine Schüler freuen sich schon.“