Zweieinhalb Wochen in Siglufjörður

Apothekerin schenkt PKA-Azubi Island-Trip

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Berlin -

Claudia Niederstadt hat sich mit einem besonderen Geschenk bei ihrem PKA-Auszubildenden Tim Steinkühler bedankt. Die Inhaberin der Rats-Apotheke in Nörten-Hardenberg lud ihn zu einem Apothekenpraktikum auf Island ein. Am Montag kam er auf der Insel an – im Gepäck eine Kreditkarte der Chefin.

Niederstadt setzt sich seit Jahren für die Nachwuchsförderung der Berufe Apotheker, PTA und PKA ein. Sie besucht Schulen, ist Vorsitzende des Prüfungsausschusses und beschäftigt regelmäßig Auszubildende in ihrer Apotheke. In wenigen Wochen wird Tim Steinkühler seine PKA-Ausbildung abschließen.

Bevor er jedoch die Prüfung ablegen wird, machte er sich zu einem besonderen Abenteuer auf. Der PKA-Azubi ist momentan auf Island – in der nördlichsten Stadt der Insel: Siglufjörður. Dort hospitiert er in der einzigen Apotheke des etwa 1200 Einwohner zählenden Ortes. Die sogenannte Hering-Haupstadt Islands kam Niederstadt nicht ohne Grund in den Sinn, als sie über eine Belohnung für ihren Azubi nachdachte.

PhiP auf Island

Sie selbst verbrachte im Juni 2015 einen Urlaub auf Island. Dabei kam sie auch in Siglufjörður vorbei und besuchte aus Interesse die Apotheke. Zufälligerweise traf sie dort eine Deutsche: Lisa Dombrowe absolvierte ihr Praktisches Jahr auf der Vulkaninsel und ist noch immer in der Apotheke tätig. Im vergangenen Jahr suchte Niederstadt den Kontakt zur Kollegin: „Ich wollte sie fragen, ob ein Praktikum für sie überhaupt in Frage kommt.“

Eine Sorge von Niederstadt war das Wetter: „Ich kann ihn doch nicht im April hinschicken und dann kriegt er Depressionen“, sagt sie. Doch tatsächlich lässt sich die Sonne bereits mehr als 13 Stunden blicken. Dombrowe berichtete ihr zudem, dass aktuell Schnee liege, der das Licht spektakulär reflektiere. „Die ersten Fotos sind richtig toll“, freut sich die Apothekerin.

Die Inhaberin finanziert Steinkühler den Flug sowie die Transportmittel. Aktuell sei er dabei, sich einen Mietwagen zu organisieren. Von seiner Chefin erhielt er eine Kreditkarte, um laufende Kosten wie Benzin bezahlen zu können. Wohnen kann er während seines Praktikums bei Dombrowe. Wie viel Niederstadt am Ende für ihren Azubi investiert, kann sie noch nicht beziffern. „Ich weiß das noch nicht. Für mich ist es ein ‚ideeller‘ Wert.“

Apothekerin schwärmt von PKA-Azubi

Steinkühler habe die Reise verdient, ist sich die Apothekerin sicher. Vor Weihnachten teilte sie ihm ihren Plan mit – damit er sich darauf einstellen könne. Bei dem Island-Trip handelt es sich um eine Premiere, zuvor habe noch kein Azubi eine Reise als Dankeschön erhalten. Steinkühler sei der erste Auszubildende, der so hervorgestochen habe. „Er war nie krank, hat sich in alles ‚hineingefuchst‘, seinen Platz im Team gefunden, ihm war kein Weg zu weit, immer einsatzbereit. Ich finde, das sind tolle Eigenschaften für den Nachwuchs.“

Wenn er zurückkommt, steht zunächst die PKA-Abschlussprüfung an. Im Anschluss wird er auf jeden Fall bis Oktober in der Rats-Apotheke tätig bleiben. Was er danach plant, stehe noch nicht fest, sagt Niederstadt. Vielleicht werde er noch studieren.

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