PTA-Ausbildung

Apotheker: Keine Angst vor Corona-Jahrgang

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Berlin -

In den Klassenzimmern der PTA-Schule in München ist es momentan still – der Schulbetrieb wurde wie überall auf Distanzunterricht umgestellt. Schulleiterin Petra Müller und ihr Team haben in den vergangenen Monaten viel Energie in die Abläufe gesteckt. Die teils „chaotischen“ Zustände während des ersten Lockdowns im Frühjahr seien Geschichte. „Jetzt findet der volle Unterricht digital statt“, freut sich Müller.  

Rund 300 Schüler wollen sich in München zu PTA ausbilden lassen. Die zehn Klassen werden von 25 Lehrern betreut. Seit Mitte Dezember wird wieder von zu Hause aus unterrichtet. „Das ist schon eine Herausforderung“, sagt Müller. Während der Sommermonate bereitete sich das Kollegium auf einen nächsten Lockdown vor. Alle Azubis haben jetzt eine Schul-Email-Adresse, der Unterricht findet über eine Videochat-App statt, Laptops wurden für den Verleih organisiert und der Internetzugriff für alle Schüler sichergestellt.

Mit den Maßnahmen ist wieder Ordnung in den Betrieb Bayerns größter PTA-Schule eingekehrt. „Wir haben alle Schüler wieder eingefangen“, sagt Müller. Eine einheitliche Lösung für alle sechs bayerischen Standorte des Vereins zur Unterhaltung der pharmazeutisch-technischen Lehranstalten gibt es nicht. Im vergangenen Frühjahr sei der Online-Unterricht „nicht so gut“ gelaufen. Per E-Mail wurden Skripte verteilt oder Präsentationen verschickt. Doch eine Kontrolle, wer sich wie am Unterricht beteiligt, war schwer. „Von manchen wurde es wie Urlaub betrachtet. Wir mussten den Schülern hinterhertelefonieren.“

Das neue Konzept sieht vor, die Klassen in sogenannte Fachteams einzuteilen. Anders als im Frühjahr würden wieder alle Fächer unterrichtet. „Es läuft nach dem Stundenplan“, so Müller. „Wir kontrollieren die Anwesenheit und sprechen auch Fehlzeiten aus.“ Der Lehrplan sei leicht angepasst worden. Der theoretische Teil sei nach vorne gezogen worden. Denn die Praxis könne nicht online vermittelt werden. „Fast die Hälfte der Stunden entfällt auf das Labor. Den Schülern fehlt sonst die Übung.“

Die Qualität der Ausbildung leidet Müller zufolge nicht. „Bis jetzt schaffen wir es noch gut“, sagt sie. „Apotheken müssen keine Angst vor einem ‚Corona-Jahrgang‘ haben.“ Manche Inhalte würden aufgrund der Corona Krise verkürzt dargestellt, etwa wie man einen Sirup herstelle. „In der Abschlussprüfung wird aber nichts leichter oder weggelassen.“ Die Apotheken würden bei den Münchener Absolventen keinen Unterschied zu Schülern aus der Zeit vor Corona merken, versichert sie.

Neu ist im Distanzunterricht auch, dass keine schriftlichen Noten verteilt werden können. „Hier in Bayern dürfen wir online nur mündliche Noten geben“, sagt Müller. Die Schüler müssten jedoch keine Sorge haben, dass es mit Wiederöffnung der Schulen zu einer Flut an Prüfungen komme. Das Kultusministerium habe erlaubt, die Anzahl der schriftlichen Nachweise anzupassen. „In Arzneimittelkunde (AMK) wird die Zahl der Schulaufgaben beispielsweise von drei auf zwei reduziert. Sonst wird es zu gequetscht.“

Die große Mehrheit der Schüler sei mit dem neuen Onlineunterricht zufrieden, sagt Müller. „Sie kommen gut mit.“ Die Schulleiterin unterrichtet selbst AMK, Chemie und Apothekenpraxis. Anfangs sei es komisch gewesen, vor einem Bildschirm zu sprechen. Die Schüler müssten die Kamera nicht freischalten. „Natürlich kann man anrufen und immer wieder auffordern.“ Generell sei es wichtig, als Schule digital fit zu sein. Momentan würden auch die Schnuppertage virtuell abgehalten. Im vergangenen November gab es 60 Teilnehmer, der nächste ist für März geplant. Auf den Präsenzunterricht komplett zu verzichten, sei allerdings nicht vorstellbar. „Der persönliche Kontakt sei dafür gerade wegen des hohen Praxisanteils in der der PTA-Ausbildung wichtig.“

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