Alljährlich ist es das gleiche Spektakel: Die Menschen freuen sich auf ein Jahresende, an dem möglichst laut gefeiert wird und an dem farbenfrohe Lichter in den Himmel gezaubert werden. Die Tiere hingegen könnten darauf gerne verzichten. Herrchen und Frauchen suchen nicht selten Hilfe in der Apotheke.
Viele Wildtiere fürchten sich zu Silvester buchstäblich zu Tode, und auch zahlreiche Haustiere leiden unter der Lautstärke der Knallerei. Daher werden die Apotheken meist einige Tage vorher speziell von Hundebesitzern aufgesucht, die sich Hilfe für ihr Tier erhoffen.
Der Gang zum Tierarzt, um ein Benzodiazepin verordnet zu bekommen, wird ihnen oft angeraten, doch es gibt viele ältere Hunde, die das Beruhigungsmittel nur schlecht vertragen. Atmung und Kreislauf können darunter leiden. Manch ein Kunde hat für sein Tier auch schon Bachblütentropfen ausgetestet – mit mehr oder weniger großem Erfolg.
Doch besinnen wir uns einmal auf unser phytotherapeutisches Wissen: Beruhigende Heilkräuter sind für unsere menschlichen Patienten oft das Erste, was wir empfehlen, bevor zur Chemie gegriffen wird. Warum dann nicht beim Tier? Speziell bei Hunden empfiehlt sich ein Teeaufguss, der dem Tier im Verlauf eines Tages in mehreren Gaben verabreicht werden sollte. Bei Unruhe und Angstzuständen, Reizbarkeit und Stress wirken dieselben Heilpflanzen, die auch dem Menschen Linderung verschaffen, sedierend, anxiolytisch und entspannend.
Eine Teemischung bestehend aus Baldrian, Hopfen, Lavendel und Passionsblume zu gleichen Teilen sollte dann etwa 14 Tage vor dem angstauslösenden Ereignis verabreicht werden, damit sich eine ausreichende Wirkung entfalten kann. Pro Tasse werden dabei drei Teelöffel der Mischung mit heißem Wasser übergossen und nach etwa zehn Minuten durch einen Sieb gegeben.
Damit die ätherischen Öle während der Ziehzeit nicht verfliegen, empfiehlt es sich, die Tasse mit einer Untertasse abzudecken. Ist der Tee abgekühlt, kann er dem Hund entweder in den Wassernapf gegeben, oder in drei Portionen am Tag unter das Futter gemischt werden – auch die orale Verabreichung mittels Spritze ist möglich, wenn es für das Tier und den Halter problemlos machbar ist.
Auf diese Weise können wir unseren Kunden eine wirksame und nebenwirkungsarme Möglichkeit bieten, ihrem Hund zu helfen. Damit positionieren wir uns als Apotheke auch als kompetente Ansprechpartner im Bereich Tiermedizin. Prosit Neujahr.
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