PTA sind gesucht. Nicht nur Schulen werben um Nachwuchs, auch Apothekenkooperationen feilen an Modellen, um den Beruf attraktiver zu machen. Die Mitglieder des fränkischen Verbunds Medicon übernehmen seit zwei Jahren die Schulkosten für potenzielle Mitarbeiterinnen. Zwei Stipendiatinnen wurden bereits in Festanstellung in den Partnerapotheken übernommen.
Berufsabgänger werden seit 2013 finanziell gefördert. Lisa Reichenberger ist bereits im Joballtag angekommen. Sie war eine der ersten Stipendiatinnen und ist mittlerweile fest bei Apothekerin Cornelia Schielein in Schwabach angestellt. Auch Christina Haas hat nach der Förderung in der Zirndorfer Medicon-Apotheke von Mirko Bender eine Stelle gefunden.
Mit der Förderung bindet der Verbund den Nachwuchs an sich. Die Praktika müssen in einer der Partnerapotheken absolviert werden. Derzeit arbeiten drei Stipendiatinnen vor Ort mit. Weitere zehn befinden sich in der Ausbildung. Die Schule kann frei gewählt werden. In der Region befinden sich die staatlichen Schulen in Nürnberg und Würzburg sowie die Eckert-Schule in Regenstauf bei Regensburg.
Die Stipendien richten sich an gute Schüler. Das bedeute aber nicht, dass nur Kandidaten mit Bestnoten ausgewählt würden, sagt Medicon-Geschäftsführerin Verena Höllriegl, Tochter des Gründerehepaars Cornelia und Dr. Felix Schielein. Zudem würden soziale Aspekte und die Inhalte des Motivationsschreibens der Bewerberinnen berücksichtigt.
Die angehenden PTA würden über Anzeigen oder Mundpropaganda auf die finanzielle Unterstützung aufmerksam gemacht. Auch über eine Förderung von Pharmaziestudenten wurde bereits nachgedacht. Die Medicon-Partner hätten aber derzeit kein Problem, Pharmazeuten im Praktischen Jahr (PJ) zu finden, so Höllriegl.
Der regionale Verbund zählt aktuell 17 Apotheken von acht Inhabern. Parallel zur Apothekenkooperation Torre wurde 1989 die erste Medicon-Apotheke gegründet. Die Mitglieder übernehmen den kompletten Markenauftritt. Rabatte werden über ein Talersystem angeboten. Ab einem Einkaufswert von zehn Euro aus dem freiverkäuflichen Sortiment gibt es einen Taler dazu. Dadurch werden Nachlässe in Geschäften im Umkreis gewährt.
Neben den Apotheken gehören auch Gesundheitshäuser zu Medicon. Dort halten Ärzte, Heilpraktiker, Apotheker oder andere Leistungserbringer Vorträge für Patienten. In den historischen Räumen des Bonbonherstellers Dr. C. Soldan betreibt die Apotheke vor Ort außerdem ein Kosmetikinstitut.
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