Mit Stipendien hofft die Fortuna-Apotheke Wohlgelegen in Mannheim auf zwei neue PTA. Inhaber Michael Schill entschloss sich erstmals, ein Ausbildungsstipendium anzubieten. „In der heutigen Zeit ist es schwierig, gute Fachkräfte zu finden“, sagt er. Die Ausbildungsbeihilfe ist an Bedingungen geknüpft.
Schill bietet PTA-Schülern in Mannheim eine finanzielle Unterstützung etwa in Höhe des Schulgeldes von monatlich 180 Euro für die gesamte Zeit der Ausbildung an. „Mit dem Stipendium versuchen wir, den Schülern einen rechtzeitigen Zugang zur öffentlichen Apotheke zu schaffen“, sagt der Inhaber von drei Apotheken. Interessierte sollten im ersten Zeugnis mindestens die Note 2 haben. „Das Stipendium ist an die schulische Leistung gekoppelt, weil es einen gewissen Ansporn geben sollte.“
Das Stipendium richtet sich an Schüler der Bernd-Blindow-Schule Mannheim. Bevor sich beide Parteien einig werden, sollen die PTA-Anwärter einen Schnuppertag in der Apotheke absolvieren. Der Betrieb ist auf die Herstellung von Sterilrezepturen spezialisiert und verfügt über einen 200 Quadratmeter großen Herstellbereich. Zusätzlich zum alltäglichen Geschäft lernen die Fachkräfte dort den Umgang mit Rezepturarzneimitteln in den Bereichen Onkologie, parenteralen Ernährungstherapien, Palliativversorgung, Antibiose und Ophtalmologie.
Der Apotheker stellt für den Nachwuchs einen Mentor während der gesamten Zeit der Ausbildung zur Verfügung. „Das PTA-Praktikum bei uns ist strukturiert, die Schüler haben einen Ansprechpartner. Es ist die Aufgabe eines Betriebes, die Ausbildung der Fachkräfte entsprechend zu organisieren“, sagt Schill.
Nach der schulischen Ausbildung sollen die PTA-Anwärter ihr Praktikum in der Fortuna-Apotheke absolvieren und sich mindestens für zweieinhalb Jahre als festangstellte Arbeitskraft verpflichten. Schill will die Förderung regelmäßig anbieten: „Das Stipendium ist eine schöne Sache. Ich bin kein Freund von Testballons.“
Verschiedene Apotheken bieten Stipendien für PTA an.Jutta Sommer, Inhaberin der Rats-Apotheke im hessischen Michelstadt, investierte 10.000 Euro in die Ausbildung. Sie suchte zuvor lange erfolglos nach einer PTA. Der Apothekenverbund Maxmo rief für das Ausbildungsjahr 2016/2017 ein Stipendiaten-Programm ins Leben, um fünf jungen Menschen die PTA-Ausbildung zu finanzieren. Die Versandapotheke Medpex schrieb bereits im zweiten Jahr Stipendien für angehende PTA aus.
Doch nicht nur über die Ausbildung versuchen die Inhaber mit finanziellen Reizen Fachkräfte zu finden. In der Stern-Apotheke in Eberswalde wurde dringend nach einem Ersatz für eine schwangere Kollegin gesucht. Um schnell Ersatz zu finden, bot die Inhaberin in einer Stellenanzeige 1000 Euro Schnellstarterbonus für den neuen Mitarbeiter an.
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