Die Apothekengewerkschaft Adexa will es wissen: Alle zwei Jahre werden Apothekenangestellte zu Gehalt, Sonderzahlungen, Arbeitszeiten, Fort- und Weiterbildungen und der Zufriedenheit in öffentlichen Apotheke befragt. In dieser Woche startete die Tarifumfrage 2018.
Die Teilnehmer der Umfrage müssen 18 Fragen anonym beantworten. Die Apothekengewerkschaft fragt unter anderem nach Alter, Berufsjahren und Berufsgruppe der Teilnehmer. Außerdem will die Adexa die Wochenarbeitszeit und das monatliche Bruttogehalt sowie den Status des 13. Gehalts wissen. Die aktuellen Eckdaten zu den Arbeitsbedingungen seien für die tarif- berufspolitische Arbeit der Adexa nötig.
Die Apothekengewerkschaft hofft auf viele Teilnehmer, denn so erhalte man „wirklich aussagekräftige Ergebnisse“. Daher können sowohl Adexa-Mitglieder und Nichtmitglieder mitmachen. Über die Zahl der Mitglieder macht die Gewerkschaft traditionell keine Angaben.
Der Schwerpunkt der Umfrage liegt in den besonderen Qualifizierungen der Angestellten. Denn die Adexa fordert eine tarifliche Vergütung für Weiterbildungen und Fortbildungszertifikate. Daher fragt die Gewerkschaft nach der Zahl der jährlich durchgeführten Fortbildungen. Werden diese mit einer Anzahl von ein bis drei pro Jahr nur gelegentlich durchgeführt oder regelmäßig mit mehr als dreimal pro Jahr. Außerdem fragt die Adexa nach Zusatzqualifizierungen wie Fachapotheker, PTA mit Zusatzbezeichnung oder der Fach-PKA für Betriebswirtschaft.
Weiter geht es mit Fragen zu den Überstunden. Fallen diese regelmäßig an? Wie viele sind es im Monat und wie werden diese abgegolten? Gibt es einen Freizeitausgleich oder wird die Mehrarbeit ausgezahlt? Zu guter letzt soll die Frage nach der Zufriedenheit am Arbeitsplatz beantwortet werden.
Die Tarifkommission der Adexa fordert für Fort- und Weiterbildungen eine tarifliche Vergütung. Außerdem soll eine eigene Vergütungsgruppe für Filialleiter erwirkt werden, die das Bindeglied zwischen Inhaber und Mitarbeitern darstellen. Nach Zahlen der ABDA waren Ende 2016 in Deutschland mit etwa 22 Prozent 4416 der 20.023 Apotheken Filialapotheken.
Die letzte Tariferhöhung fand im vergangenen Jahr statt. Gehälter und Ausbildungsbeihilfen wurden linear zum 1. Juni 2017 um 2,5 Prozent angehoben. Ausnahmen sind Sachsen und Nordrhein – für Kollegen aus den Kammerbezirken gilt der Bundesrahmentarifvertrag (BRTV) nicht. Nordrhein hat einen eigenen Tarifvertrag, in Sachsen gelten seit etwa 16 Jahren keine Vereinbarungen. Apothekenmitarbeiter im Kammerbezirk Nordrhein erhalten seit diesem Jahr durchschnittlich 3 Prozent mehr Gehalt. Adexa und die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.
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