PTA-Schüler im Prüfungsstress Maria Hendrischke, 15.03.2016 07:59 Uhr
Nach zwei Jahren Unterricht sind sie endlich PTA: In der vergangenen Woche mussten viele PTA-Schüler in der mündlichen Abschlussprüfung ihr Wissen zum Thema Apothekenpraxis beweisen. Als Fachkräfte sind sie auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.
Saskia Schelmbauer hat ihre mündliche Abschlussprüfung an der PTA-Schule Würzburg erfolgreich hinter sich gebracht. „Bestanden habe ich auf jeden Fall“, sagt sie. Mit welcher Note sie abgeschlossen hat, erfährt sie allerdings erst in den kommenden Tagen.
Eigentlich ist das aber nur noch Formsache, denn eine Arbeitsstelle hat die frischgebackene PTA bereits sicher. Ihre Praktikumsapotheke, die Central-Apotheke im baden-württembergischen Walldürn, hat Schelmbauer schon einen Vertrag angeboten. „Ich kenne die Central-Apotheke schon so lange, früher habe ich immer zusammen mit meinem Opa hier Medikamente geholt“, sagt sie. Daher hatte sie sich dort auf das halbjährige Praktikum beworben – und wurde angenommen.
Im Juli hat Schelmbauer den ersten Prüfungsabschnitt mit zehn Prüfungen – vier schriftlichen, drei mündlichen und drei praktischen – gemeistert. Das ist Voraussetzung, um in das Apothekenpraktikum zu starten. Im August fing sie mit dem Pflichtpraktikum an, im Februar war sie fertig. Übrig gebliebene Urlaubstage setzte sie ein, um sich auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. „Ich bin lieber ein bisschen zu gut vorbereitet“, sagt Schelmbauer.
Denn sie leidet unter Prüfungsangst. Baldrian habe sie nicht genommen, dafür aber ein Homöopathikum. „Das ist ein Schwerpunkt unserer Apotheke“, berichtet Schelmbauer. Zwei Tage nach ihrer Prüfung war sie wieder in der Offizin – allerdings noch nicht wieder zum Arbeiten, sondern als Kundin. „Ich bin sehr erkältet“, sagt sie.
Für viele Schüler sei das mündliche Examen sehr aufregend, sagt Dr. Andreas Heinze, Schulleiter der PTA-Schule Würzburg. Zwanzig bis maximal dreißig Minuten dauere das Prüfungsgespräch. „Die Schüler wissen nicht genau, welche Fragen sie erwarten“, sagt Heinze. Ein Teil der Fragen wird zu dem Tagebuch gestellt, das sie während ihres Praktikums in der Apotheke geführt haben. Die anderen Fragen stellen die drei Prüfer frei zu Themen der Apothekenpraxis. Der Prüfungsausschuss besteht in Würzburg aus einem Lehrer, einem Apotheker und dem Prüfungsvorsitzenden der Bezirksregierung Unterfranken.
An Heinzes Schule sind 48 Prüflinge – darunter drei Männer – in der vergangenen Woche zu den mündlichen Tests angetreten. An vier aufeinander folgenden Tagen fanden die Prüfungen statt. „Alle Schüler haben bestanden und insgesamt sehr gute Leistungen gezeigt“, lobt Heinze. Besonders freue ihn, dass genau wie Schelmbauer alle Absolventen schon einen Arbeitsplatz hätten. „PTA sind derzeit sehr gefragt“, sagt er. Am kommenden Donnerstag werden den frischgebackenen PTA an der Würzburger Schule feierlich Zeugnis und Berufserlaubnis überreicht. Die drei Prüfungsbesten erhalten zudem eine Auszeichnung.