Kritik an Erklärvideo

Abda: Fahren keine Anti-PTA-Strategie

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Berlin -

Eine Apotheke ohne Approbierte ist für die Abda unvorstellbar, denn diese würde mit Leistungskürzungen einhergehen. In einem Erklärvideo zeigt die Standesvertretung, welche Folgen die Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) für die Versorgung haben können. Doch das Video sorgt für Unmut. Der Bundesverband der PTA (BVpta) fordert eine Rücknahme der Veröffentlichung. Aus Sicht der Vorsitzenden Anja Zierath werde der PTA-Beruf abgewertet. „Die Abda fährt keine Anti-PTA-Strategie, sie fährt eine Pro-Apotheke-Strategie“, heißt es dazu von Kommunikationschef Benjamin Rohrer.

Im animierten Erklärvideo geht es um die Abgabe eines Schmerzmittels. „Stellen Sie sich vor, Sie haben nach einer OP kaum auszuhaltende Schmerzen und benötigen ein Schmerzmittel.“ Gezeigt wird eine Tube mit der Aufschrift „BtM“. Außerdem ist eine PTA im grünen Kittel zu sehen und der Hinweis: „Das bekommen Sie nicht“. Aus Sicht des BVpta werden Laien damit suggeriert, dass PTA nicht in der Lage sind, Schmerzmittel abzugeben. „Dies ist unseres Empfindens nach, eine geschickte Täuschung der Patient:innen, denn diese erkennen nicht den Unterschied zwischen starken Schmerzmittel und BtM“, so der Zierath.

Zudem sei der grüne Kittel im Vergleich zum weißen der Apothekerin eine „bildhafte, diskriminierende Darstellung“. Wir tragen in der Apotheke alle die gleiche Berufsbekleidung, so der BVpta. „Es darf aus unserer Sicht keine Apotheke ohne Apotheker:in geben! Aber: es darf auch keine Apotheke ohne PTA geben“, macht Zierath deutlich.

Die Abda bezieht zu den Vorwürfen Stellung. „Mitnichten will die Abda mit dem Kampagnenvideo den PTA-Beruf abwerten oder minderwertig darstellen“, sagt Kommunikationschef Rohrer. „PTA sind ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Apothekenteams – ohne PTA wäre die Versorgung in den Apotheken nicht möglich. Die Leistungen der PTA sind eine unentbehrliche Ergänzung zu den apothekerlichen Kompetenzen.“

Mit dem Kampagnenvideo wolle die Abda leicht verständlich und anschaulich erklären, welches Versorgungsszenario drohe, wenn sich das BMG mit seine Pläne Apotheke ohne Approbierte durchsetze. „Eine Apotheke ohne Apothekerinnen und Apotheker führt zu massiven Leistungskürzungen für die Patientinnen und Patienten, weil es zahlreiche Leistungen gibt, die nur approbierte Fachkräfte erbringen dürfen“, so Rohrer. Ziel der Abda ist es, die inhabergeführte Apotheke vor Ort – in der jederzeit Approbierte anwesend sein müssen – als Versorgungsinstanz unbedingt zu erhalten.

„Wenn die inhabergeführte Apotheke vor Ort wegbricht, wird es auch für PTA keinen Arbeitsplatz mehr geben“, so Rohrer. „Auch der BVpta und die Adexa haben das erkannt und sich nach Bekanntwerden des Referentenentwurfes klar gegen apothekerlose Scheinapotheken ausgesprochen.“ PTA und Approbierte brauchen einander. Damit ist klar: „Die Abda fährt keine Anti-PTA-Strategie, sie fährt eine Pro-Apotheke-Strategie.“

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