Fünf Tipps zur Beratung zu Nasensprays Cynthia Möthrath, 24.10.2016 14:50 Uhr
Nasensprays gehören zu den am häufigsten abgegebenen Präparaten in der Apotheke. Gerade in der jetzt beginnenden Erkältungszeit kommen immer mehr Kunden mit diesem Wunsch in die Apotheke. Oft werden Nasensprays abgegeben, mit dem klassischen Hinweis auf die maximale Anwendungsdauer von einer Woche. Aber ist ein abschwellendes Nasenspray überhaupt notwendig? Viele Kunden kennen die Vielfalt der auf dem Markt befindlichen Nasensprays gar nicht. Manchmal reicht vielleicht schon ein pflegendes oder befeuchtendes Produkt, um die bestehenden Beschwerden zu lindern.
In schweren Fällen kann statt einem „normalen“ Nasenspray eines mit ätherischen Ölen noch besser helfen. Daher ist es immer sinnvoll, genauer nachzufragen, für welche Beschwerden das Nasenspray sein soll. Ist die Nase trocken, kribbelt sie oder ist die Erkältung vielleicht schon voll im Gange? Je nach Antwort kann auf unterschiedliche Produkte zurückgegriffen werden.
Tipp eins: Der Klassiker – Sympathomimetika.Die klassischen Nasensprays (Otriven, Olynth, Nasivin, Snup, Imidin, Hysan oder diverse Generika) enthalten Wirkstoffe der α1-Sympathomimetika wie zum Beispiel Xylometazolin, Oxymetazolin oder Tramazolin. Diese führen dazu, dass sich die Blutgefäße in der Nase verengen und so die Schleimhaut abschwillt. Die Nase wird frei, das Sekret kann besser abfließen und der Patient kann wieder durchatmen. Länger als eine Woche sollten solche Nasensprays nicht angewendet werden, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Außerdem kann bei längerer Anwendung die Schleimhaut geschädigt werden, da sie austrocknet und empfindlicher wird.
Tipp zwei: Isotonische und hypertonische Kochsalzlösungen. Hypertonische Kochsalzlösungen (zum Beispiel Rhinomer plus, Hysan-Salin, Emser-Nasenspray) haben ebenfalls einen abschwellenden Effekt auf die Nasenschleimhaut, jedoch ohne einen Gewöhnungseffekt zu erzielen. Daher können sie problemlos auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden, wie zum Beispiel bei chronischem Schnupfen oder einer hartnäckigen Erkältung. Isotonische Kochsalz- oder Meersalzlösungen (Rhinomer, Bepanthen Meerwasser Nasenspray, Nasenspray Pur Ratiopharm, Imidin sanft, Olynth salin) eignen sich zwar nicht zum Abschwellen, jedoch zur Befeuchtung, Pflege und Reinigung der Nase. Sie können zum Beispiel bei leichtem Schnupfen oder beim Abklingen der Symptome angewendet werden, um restliche Erreger auszuspülen und das Sekret zu verdünnen, damit es leichter abfließen kann.
Tipp drei: Ectoinhaltige Nasensprays.Ectoin ist eine natürliche Substanz, die eine schützende Wasserschicht auf die Schleimhaut legt. Diese schützt vor Erregern und Allergenen und befeuchtet die Schleimhaut. Dadurch können solche Nasensprays nicht nur zur Pflege eingesetzt werden, sondern auch bei allergischem Schnupfen oder zusätzlich zu einem abschwellenden Nasenspray. Ectoinhaltige Nasensprays (zum Beispiel Livocab Ectoin oder Olynth Ectomed) können ebenfalls längerfristig angewendet werden.
Tipp vier: Pflegende oder lösende Zusätze. Neben den befeuchtenden oder abschwellenden Wirkstoffen können auch pflegende Zusätze wie zum Beispiel Dexpanthenol oder Hyaluron (Nasic, XyloDuo Ratiopharm, Liponasal, Hysan-Pflegespray, Nasenspray Pur Ratio Plus) zugesetzt sein. Diese können vor allem bei der Anwendung der klassichen Nasensprays die Nebenwirkungen lindern, da sie der Austrocknung entgegenwirken. Bei starken Beschwerden können neben dem abschwellenden Sympathomimetikum auch ätherische Öle gut helfen, da sie eine inhalative Wirkung besitzen (Aspecton Nasenspray, Wick Sinex, Rhinospray plus, Rinupret, Otriven Meerwasser mit Eukalyptus, Otriven SinuSpray, Schnupfen Endrine).
Tipp fünf: Nasenöle oder Nasensalben bei extrem trockenen Schleimhäuten. Bei extrem trockenen Schleimhäuten reichen befeuchtende oder pflegende Nasensprays oft nicht mehr aus. Für eine intensive Pflege, auch während der Winterzeit, gibt es pflegende Nasenöle (zum Beispiel Coldastop, Nozoil, GeloSitin oder Weleda Nasenöl) oder reichhaltige Nasensalben (zum Beispiel Bepanthen Augen- und Nasensalbe, Nisita, Emser Nasensalbe, Pinimenthol S Nasensalbe oder Hysan Nasensalbe), die die Schleimhäute intensiv pflegen. Der Vorteil ist, dass sie durch ihre Konsistenz länger auf der Schleimhaut verbleiben und daher auch länger wirken und schützen können. Allerdings gibt es auch Warnungen vor versehentlicher Aspiration mit schweren Komplikationen bis hin zu Lipidpneumonien.