Fünf Tipps ...

... für die Therapie von Halsschmerzen

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Berlin -

Halsschmerzen sind nicht gleich Halsschmerzen. Vom bloßen Kratzen über den lästigen Frosch bis hin zu lähmenden Schluckbeschwerden – die Symptome sind vielfältig und somit auch die Behandlungsstrategien. Wenn Patienten in der Apotheke nach Mitteln gegen Halsschmerzen fragen, sollte im Handverkauf einiges bedacht werden.

Tipp eins: Ursachenfindung. Um zu wissen, wie man in der Behandlung richtig vorgeht, sind die Symptome genau abzuklären. Ist es eine beginnende Heiserkeit aufgrund einer Überbeanspruchung oder ist es ein Kratzen, das eventuell durch kalte Zugluft entstanden ist? Wenn die Mandeln geschwollen sind, könnte ein bakterieller Infekt vorliegen. Falls der Schmerz eher seitlich am Hals lokalisiert ist, kann das von aktivierten Lymphknoten und für einen viralen Infekt sprechen. Auch weitere Symptome sollte man erfragen: Hat der Patient noch Schnupfen und belasten die Schluckbeschwerden nach dem Aufstehen, liegt das an der Atmung durch den Mund bei verschlossener Nase. Die Austrocknung bewirkt eine Reizung und es muss kein Halsinfekt vorliegen.

Tipp zwei: Die richtige Lutschtablette. Es gibt viele OTC-Präparate bei Halsschmerzen, am beliebtesten sind Lutschtabletten. Bei Schluckbeschwerden sollte zur Linderung ein Lokalanästhetikum eingenommen werde. Diese Wirkung ist allerdings rein symptomatisch. Ist der Hals-Rachenbereich entzündet und infiziert, lohnt der Griff zum lokal wirkenden Antibiotikum Tyrothricin, da hierzu keine Resistenzen bekannt sind. Mögliche Kombinationspräparate decken somit verschiedene Krankheitsbilder ab. Zur Linderung von Heiserkeit empfehlen sich reizlindernde Schleimstoffe aus Arzneipflanzen und Lutschtabletten mit Hyaluronsäure.

Tipp drei: Viel Flüssigkeit. Der Vorteil von häufigem Trinken liegt in der regelmäßigen Benetzung des betroffenen Gewebes. Viele kleine Schlucke von heißen oder kalten Getränken halten den Hals feucht und die Schutzbarrieren intakt. Die Speichelproduktion wird durch das häufige Schlucken gefördert. Darin enthaltene körpereigene Enzyme wie Lysozym wirken leicht desinfizierend und unterstützend. Präparate mit Natriumchlorid und Mineralkomplexen befeuchten auf osmotischem Weg.


Tipp vier: Desinfizieren. Um Keime im Hals- und Rachenraum abzutöten, sollte eine regelmäßige Desinfektion stattfinden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit denen infiziertes Gewebe gereinigt werden kann. Die Präparateauswahl kann sich hier nach den Vorlieben des Patienten richten. Gurgellösungen können zwei bis drei Mal täglich angewendet werden. Sprays mit lokalen Desinfektionsmitteln können direkt auf die geröteten Stellen aufgesprüht werden. Ein Warnhinweis ist eventuell angebracht: Der Sprühstoß kann manche Patienten erschrecken. Desinfizierende Wirkstoffe sind zusätzlich in Kombinationspräparaten als Lutschtablette erhalten.

Tipp fünf: Bei Verschlimmerung zum Arzt. Bemerkt der Patient keine Besserung oder kommen weitere Krankheitssymptome hinzu, sollte er einen Arzt aufsuchen. Eine bakterielle Angina muss ärztlich abgeklärt und mit systemischer Antibiose behandelt werden. Eine reine Selbstmedikation mit OTC-Präparaten ist nicht erfolgversprechend. Gerade bei wiederkehrenden infektiös-bedingten Halsschmerzen ist es wichtig, einen Arzt zu Rate zu ziehen und der Eigentherapie Grenzen zu setzen.

Jeder Patient kann seine Genesung mit den klassischen Hausmitteln vorantreiben: Warm-feuchte Halswickel mit Baumwolltüchern oder ein Schal dienen dem Schutz des Halses. Ein Heißgetränk mit Honig balsamiert den geschundenen Hals. Viele Patienten bevorzugen die geschmacksärmere Variante und inhalieren zur Befeuchtung Natriumchlorid-Lösung. Hier gibt es keine Regeln und Vorschriften: An erster Stelle steht das Wohlgefühl des Patienten.

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