Die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind breit gefächert – ebenso wie die möglichen Behandlungsoptionen, die wir hier für Sie als Download zusammengefasst haben. Die zielgerichtete Therapie ist ein wichtiger Baustein. Doch auch weitere Aspekte können den Umgang mit der Krankheit erleichtern. Hier kommen fünf Tipps für die Rheuma-Beratung.
Wenn die Rede von Rheuma ist, denken die meisten lediglich an schmerzende Gelenke. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch, denn ein wesentliches Merkmal der verschiedenen Erkrankungen sind Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat, die mit Schmerzen einhergehen. Allerdings können nicht nur die Gelenke, sondern auch Organe betroffen sein. Denn das Erkrankungsspektrum ist groß.
Rheumatische Erkrankungen können grundsätzlich auch bei Kindern auftreten. Oft wird Rheuma jedoch als typische Alterserkrankung abgetan – bei entsprechenden Symptomen denken Eltern daher oft nicht an entsprechende Krankheiten. Kommen sie jedoch wiederholt in die Apotheke und berichten über gerötete oder geschwollene Gelenke, die vermutlich von einem unbeobachteten Sturz stammen, sollte auch an Rheuma gedacht werden.
Gleiches gilt, wenn sich das Kind anders als normal bewegt oder eine offensichtliche Schonhaltung einnimmt. Viele Kinder stützen sich beispielsweise auf die Finger statt auf die Handgelenke, weil dies oft weniger schmerzhaft ist. Die Kinder wollen oft nicht weit laufen, werden schneller müde oder sind quengelig. Wird Rheuma bei Kindern erst spät festgestellt, kann es zu Fehlhaltungen, Fehlstellungen, Knochenschwund und Wachstumsstörungen kommen. Je früher die Therapie beginnt, umso besser stehen die Chancen auf ein Eindämmen oder Stoppen der Erkrankung. Die häufigste Rheumaform im Kindesalter ist die sogenannte juvenile idiopathische Arthritis (JIA) – dabei handelt es sich um Gelenkentzündungen unklarer Ursache. Dahinter steckt ein fehlgeleitetes Immunsystem.
Trotz aller Schmerzen sollten Rheumatiker:innen in Bewegung bleiben. Das bedeutet nicht, dass im akuten Schub Hochleistungen erbracht werden sollen – moderate und vor allem regelmäßige Bewegung ist jedoch wichtig. Denn durch Schonhaltungen werden weitere Körperpartien beansprucht – das kann zu noch mehr Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Bewährt hat sich unter anderem das sogenannte „Funktionstraining“: Dabei handelt es sich um Gymnastik oder Wassergymnastik in warmem Wasser. Es ist gelenkschonend und die Wärme kann wohltuend für Muskulatur und Gelenke sein. Ziel ist es, die Muskel-, Gelenk- und Wirbelsäulenfunktionen zu erhalten und die Beweglichkeit zu verbessern.
Zuhause können ebenfalls verschiedene Übungen durchgeführt werden. Diese können unter anderem von Physiotherapeuten vermittelt werden. Gut geeignet sind sanfte Bewegungen wie sie beim Yoga oder Tai Chi zum Einsatz kommen. Der entspannende Effekt kann zusätzlich helfen, mit Schmerzen und Stress im Alltag besser umzugehen. Grundsätzlich kommen bei Rheuma alle Aktivitäten infrage, die die Gelenke nicht übermäßig belasten – auch Kraft- und Ausdauertraining. Sind die Gelenke jedoch bereits stark geschädigt, sollte zu intensives Training vermieden werden. Wichtig ist eine Sportart zu finden, die Spaß bereitet – denn nur dann wird sie auch konsequent umgesetzt.
In den meisten Fällen sind Medikamente während eines Schubs – oder auch um diese zu verhindern – unerlässlich. Vielen Betroffenen hilft unterstützend eine antientzündliche Ernährung. Diese sollte mit dem Hausarzt oder einem Ernährungsmediziner besprochen werden. Meist stützt sie sich auf die folgenden Punkte. Bei einzelnen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises können jedoch spezielle Diäten sinnvoll sein und abweichen:
Die Therapie von rheumatischen Erkrankungen kann umfassend sein. Oft ist es für Betroffene schwierig dabei den Überblick zu behalten: Denn neben Schmerzmitteln kommen häufig auch immunmodulierende Medikamente und Kortison zum Einsatz. Außerdem erhalten die Patient:innen oft eine lebenslange Therapie durch Physio- und Ergotherapeuten. Der Rheuma-Pass kann helfen alle Therapien zu bündeln – für sich selbst, aber auch für die behandelnden Ärzt:innen, Therapeut:innen oder Angehörige. Auch der Verlauf der Erkrankung kann mithilfe des Passes gut überwacht werden.
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