Onkologie

Zyto-Gutachten im BMG übergeben

, Uhr

Professor Dr. Eberhard Wille und Professor Dr. Gerd Glaeske übergeben heute im Bundesgesundheitsministerium (BMG) ihr Gutachten zur „Sicherstellung einer effizienten Arzneimittelversorgung in der Onkolgie“. Die Empfehlungen stammen vom August letzten Jahres und wurden bislang nicht veröffentlicht.

Bereits im Dezember 2009 hatten Glaeske, Wille sowie vier weitere Experten dem MInisterium die vorläufigen Ergebnisse ihres vertraulichen Gutachtens zur Onkologie-Versorgung vorgelegt. Darin hatten sie laut Spiegel gefordert, dass Tumor-Präparate nur noch „kontrolliert“ auf den Markt kommen dürfen. Ein neugeschaffenes, unabhängiges Gremium solle festlegen, welche Studien nötig sind, um den Nutzen im klinischen Alltag festzustellen. Danach könnten Kassen und Pharmahersteller über die Preise nachverhandeln: Medikamente mit großem Nutzen sollten teurer sein, als solche mit geringerem Nutzen.

Krebsmedikamente zählen zu den Kostentreibern bei den Arzneimittelausgaben: Im Jahr 2009 wurden laut Arzneiverordnungsreport 974 Millionen Euro für Zytostatika ausgegeben, das waren 13,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit 550 Millionen Euro machen die Tyrosinkinaseinhibitoren die umsatzstärkste Gruppe aus. Weitaus höher lagen die Verordnungen von individuell angefertigten Zubereitungen: Insgesamt 2,5 Millionen Zytostatika-Rezepturen wurden 2009 zu Lasten der Krankenkassen abgerechnet. Die Kosten lagen bei 1,7 Milliarden Euro und hatten damit im Vergleich zu 2008 um 9,9 Prozent zugenommen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte