Hilfstaxe

Zyto-Apotheker laden zum Krisentreffen

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Berlin -

Die Zyto-Apotheker wollen mehr Klarheit in Bezug auf die Hilfstaxe. Angesichts Problemen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Anlage 3 in der Fassung des Schiedsspruchs veranstaltet der Verband Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker (VZA) ein Krisentreffen. Die außerordentliche Mitgliederversammlung ist fachöffentlich.

Der VZA trifft sich am 13. Juni um 15.30 Uhr in Frankfurt am Main im Steigenberger Airport-Hotel. „Die Fragen und Probleme im Zusammenhang mit der Umsetzung der Anlage 3 der Hilfstaxe in der Fassung des Schiedsspruchs vom Januar und dem weiteren Vorgehen nehmen weiter zu“, sagt VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim. Es müsse Klarheit geschaffen werden, wie es kurzfristig weitergehen soll, um die flächendeckende ambulante Patientenversorgung mit parenteralen Zubereitungen zu sichern.

Der VZA will bei dem Treffen einen Sachstandsbericht geben. Die Frist die Anlage 3 der Hilfstaxe zum laufenden Quartal zu kündigen sei verstrichen. Das hatte der VZA vom Deutschen Apothekerverband (DAV) verlangt. Vorgestellt werden auch Aktivitäten, „um die aktuell gültige, inhaltlich fehlerhafte und wirtschaftlich unzumutbare Hilfstaxe zu überwinden“, so Peterseim.

In den Apotheken herrsche Krisenstimmung. Dabei geht es laut Peterseim um die langfristigen Perspektiven der herstellenden Betriebe und eine dauerhafte Sicherung der Wirtschaftlichkeit. Die derzeitige Praxis mache die Herstellung von Zytostatika zum Verlustgeschäft. „Es ist dringend erforderlich, Schaden von den Apotheken abzuwenden“, so Peterseim. „Keinem Patienten hilft es, wenn die Apotheken draufzahlen und ruiniert werden.“

Der VZA hofft in Frankfurt auch auf Nichtmitglieder: „Es geht uns darum, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“ Interessierte können sich beim Verband anmelden.

Auch die kürzlich gegründete Arbeitsgemeinschaft parenterale Zubereitungen (ARGE PareZu) drängt auf eine ausreichende Vergütung der Arbeitsleistung der herstellenden Apotheken. Der Zusammenschluss bayerischer Apotheker will die Kosten der Zytoherstellung exakt ermitteln. Der DAV brauche valide Daten, um eine neue Hilfstaxe verhandeln zu können. Deshalb habe sich die ARGE PareZu entschlossen, eine Vollkostenanalyse zur Ermittlung einer neuen Herstellpauschale durchzuführen.

Am 22. Januar hatte die Schiedsstelle unter Leitung von Dr. Rainer Hess die Honorare für Zyto-Apotheken erheblich gekürzt – um bis zu 200 Millionen Euro. Es wurden Abschläge von bis zu 83 Prozent auf die Wirkstoffpreise verordnet.

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