Arzneimittel-Sparpaket

Zyto-Abrechnung wird überprüft Désirée Kietzmann, 26.03.2010 11:53 Uhr

Berlin - 

Die Änderungen der Preisbildung für parenterale Rezepturen sind noch keine drei Monate in Kraft. Nun will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die von der alten Regierung beschlossenen Regelungen unter die Lupe nehmen. „Die mit der 15. AMG-Novelle geänderten Regeln zur Zytostatikaversorgung sollen dahingehend überprüft werden, ob die angestrebten Verbesserung zur wirtschaftlichen Versorgung tatsächlich erreicht wurden“, heißt es in den Eckpunkten zur Umgestaltung des Arzneimittelsektors, die Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) heute vorgestellt hat.

Seit Januar müssen die Hersteller den Kassen auf Fertigarzneimittel, die in parenteralen Rezepturen verarbeitet werden, einen Rabatt von 6 Prozent gewähren. Die Vorgabe, dass bei der Rezepturabrechnung auch die Verarbeitung von Teilmengen berücksichtigt werden muss, wurde in den seit Jahresbeginn gültigen neuen Vorgaben der Anlage 3 der Hilfstaxe umgesetzt. Die Apotheken müssen den Kassen zudem bei Generika einen Rabatt von 10 beziehungsweise 35 Prozent auf den zweitgünstigsten Apothekeneinkaufspreis gewähren.

Das „alte“ BMG unter der Führung von Ulla Schmidt (SPD) hatte sich von den neuen Abrechnungsvorschriften dauerhafte Einsparungen von 300 Millionen Euro pro Jahr erhofft.

Valide Zahlen, in welchem Umfang die Kosten tatsächlich gesunken sind, gebe es bislang noch nicht, sagte Peter Eberwein, Präsident des Verbands zytostatikaherstellender Apotheken (VZA) gegenüber APOTHEKE ADHOC. Allein der Herstellerrabatt macht Eberwein zufolge jedoch schon einen großen Anteil aus.