Zweigapotheken: PTA und Apotheker sollen sich abwechseln Katharina Brand, 23.07.2024 15:01 Uhr
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat eine neue Folge des Formats „Sprechstunde“ mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf Instagram veröffentlicht. Ein User fragt, was denn für die Apotheken gemacht werde. Der Minister missversteht die Frage – und erklärt, wie er sich Zweigapotheken auf dem Land vorstellt.
Aus „Was macht ihr für unsere Apotheken?“ kreiert Lauterbach die Frage: „Was macht ihr denn mit unseren Apotheken?“ Seine Beantwortung beginnt der Minister mit dem vorherrschenden Fachkräftemangel: „Wir haben also tatsächlich einen Apothekermangel. Die Apotheker sagen: Gebt den bestehenden Apothekern einfach deutlich mehr Geld. Dann werden wir genug Apotheker haben. Ich glaube, dass es so einfach nicht ist.“
Dass Apotheker:innen besser bezahlt werden müssen, gibt der Gesundheitsminister zu; an einer besseren Honorierung werde derzeit gearbeitet.
Apotheker und PTA sollen sich abwechseln
Einmal mehr betonte Lauterbach, wie wichtig die Etablierung der Telepharmazie sei. „Auf dem Land ist es so, dass wir sonst da demnächst nur noch den Versandhandel in Teilen haben werden. Dort haben wir ein richtiges Apothekensterben bekommen“, argumentiert er.
Die Lösung sehe seiner Meinung nach folgendermaßen aus: „Wenn wir es jetzt so machen, dass eine pharmazeutisch-technische Assistentin und ein Apotheker sich in diesen Zweigapotheken auf dem Land beispielsweise abwechseln, dann kann man das dort gut bedienen, dann hat man dort eine Apotheke.“ Die Abgabe von Arzneimitteln könne schließlich von einer PTA übernommen werden; bei Nachfragen werde „der Präsenzapotheker telepharmazeutisch zugeschaltet“.
Vor-Ort-Versorgung vor Versandhandel
„Wenn wir es so machen, glaube ich, können wir verhindern, dass der Versandhandel die einzige Versorgung auf dem Land ist“, betont Lauterbach. Die Telepharmazie müsse deshalb eingeführt werden, das habe schließlich in anderen Ländern bereits gut funktioniert.