Gesundheitsfonds

Zusatzbeiträge ohne Limit

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Krankenkassen sollten nach der Einschätzung von Professor Dr. Norbert Klusen, Chef der Techniker Krankenkasse (TK), einen unbegrenzt hohen Zusatzbeitrag erheben dürfen. Wer diesen nicht zahlen könne, für den solle der Staat einspringen, sagte Klusen der „Leipziger Volkszeitung“. Klusen befürchte eine Unterfinanzierung des Fonds und eine ungerecht verteilte Belastung der Versicherten, erklärte ein TK-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

„Im Falle einer Unterfinanzierung müssten sonst alle Versicherten, bei den die Härtefallregel nicht greift, die Kosten alleine tragen“, so der Sprecher. Deshalb habe Klusen vorgeschlagen, die Deckelung der Sonderprämien aufzuheben. Ähnlich wie beim Wohngeld könnte der Staat Versicherte finanziell unterstützen, die einen höheren Zusatzbeitrag nicht selbst bezahlen können, so der Sprecher.

Derzeit dürfen die Zusatzbeiträge der Kassen 1 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen des Versicherten nicht übersteigen. Ohne Einkommensprüfung dürfen die Kassen pauschal bis zu 8 Euro Zusatzbeitrag pro Monat einziehen. Der maximale Zusatzbeitrag liegt bei 36,75 Euro - entsprechend 1 Prozent der Beitragsmessungsgrenze von derzeit 3675 Euro.

Der allgemeine Beitragssatz der Krankenkassen wird von der Politik erst angehoben, wenn der Fonds zwei Jahre hintereinander weniger als 95 Prozent der Kosten deckt. Viele Kassen befürchten daher, über kurz oder lang auf Zusatzbeiträge angewiesen zu sein.

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