Zunächst nur eine Impfsprechstunde pro Woche Patrick Hollstein, 19.03.2021 14:59 Uhr
Ab April sollen die Arztpraxen sukzessive in die Corona-Impfungen eingebunden werden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten entscheiden heute auf einem Impfgipfel über weitere Details, die die Gesundheitsminister ausgearbeitet haben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es am Anfang wohl eher in überschaubarem Umfang losgehen wird.
2,25 Millionen Dosen sollen vorerst weiterhin pro Woche für die Impfzentren reserviert sein, so haben es die Gesundheitsminister von Bund und Ländern vor zwei Wochen beschlossen. Da im April aber kaum mehr Impfstoff zur Verfügung steht, wird es knapp. Dass überhaupt ab dem 5. April begonnen werden könnte, ist vor allem einer zusätzlichen Lieferung von Biontech/Pfizer zu verdanken. Von den 4 Millionen Dosen entfallen 580.000 auf Deutschland.
Damit in KW 14 überhaupt in den Praxen mit dem Impfen begonnen werden kann, sollen 270.000 Dosen aus dem zusätzlichen Kontingent eingespeist werden, sodass die Gesamtzahl auf etwas mehr als 1 Million steigt. Hintergrund ist, dass so den 50.000 Hausarztpraxen jeweils 20 Dosen zur Verfügung gestellt werden können, damit diese wenigstens eine Impfsprechstunde organisieren können. Sie sollen dann ihre besonders gefährdeten Patienten anschreiben und zur Impfung einladen. Entscheiden sich die Länder, erst später zu beginnen, können sie den Impfstoff auf die Impfzentren verteilen.
Die übrigen Dosen sollen gezielt zur Vermeidung des Eintrags von Virusmutanten eingesetzt werden. So soll das Saarland mit zusätzlichem Impfstoff die Südafrika-Variante bekämpfen, die derzeit im französischen Département Moselle kursiert und durch Berufspendler nach Deutschland gebracht werden könnte. Bayern, Sachsen und Thüringen wiederum sollen wegen der hohen Inzidenz im angrenzenden Tschechien zusätzlichen Impfstoff erhalten.
In den beiden darauffolgenden Wochen stehen für die Praxen ebenfalls nur rund eine Million Dosen zur Verfügung. Erst ab KW 17 könnten es 3,2 Millionen Dosen sein. Ab Anfang Mai könnte also tatsächlich erstmals in nennenswertem Umfang durch die niedergelassenen Ärzt:innen geimpft werden.