Bedarfsplanung

Zu wenig Hausärzte in Berlin APOTHEKE ADHOC, 08.03.2012 14:14 Uhr

Berlin - 

Ärztemangel gleich Landärztemangel? Weit gefehlt. In der Hauptstadt fehlen mehr als 70 Ärzte. Besonders bei den niedergelassenen Hausärzten besteht ein beträchtlicher Mangel: Konkret fehlen zehn Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten, vier Anästhesisten, neun Gynäkologen, vier Urologen und 47 Hausärzte. Der Berliner Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen schlägt Alarm.

„Statt einer Überversorgung herrscht eine Unterversorgung. Insbesondere gilt das für die Versorgung an Hausärzten. Dieser alarmierende Zustand soll schnellstmöglich abgeschafft werden“, fordert Dr. Uwe Kraffel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin und selbst niedergelassener Augenarzt.

Die Daten für die bisherige Berliner Bedarfsplanung stammen noch aus dem Jahr 1992. Damals wurde in vielen Bezirken noch eine Überversorgung festgestellt. Nach neuen Berechnungen herrscht mittlerweile jedoch ein Arzt-Einwohner-Verhältnis, bei dem die ambulante Versorgung nicht mehr sichergestellt werden kann.

Daher hat der Landesausschuss den hausärztlichen Bereich sowie verschiedene Facharztbereiche entsperrt. „Durch die Neuregelung der Bedarfsplanung ist die beharrlich von Krankenkassenvertretern wiederholte These der vermeintlichen Überversorgung in Ballungsräumen zu Recht ad absurdum geführt“, so Kraffel. Bevor die Entsperrungen in Kraft treten können, muss die Senatsverwaltung die Berechnungen allerdings erneut prüfen.