Festbeträge

Zöller kritisiert Mehrkosten in Apotheke

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Die Mehrkosten für einige Arzneimittel sorgen offenbar für massive Belastungen bei den Patienten und Erklärungsnotstand in der Apotheke: „Bei uns sind in letzter Zeit enorm viele Beschwerden über Zuzahlungen von bis zu 40 Euro eingegangen“, sagt der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU). In den meisten Fällen könnten die Apothekenmitarbeiter die Patienten nur darauf hinweisen, dass keine günstigen Alternativ-Medikamente lieferbar seien.

Insbesondere bei Migräne-Medikamenten müssen die Patienten laut Zöller derzeit Preise zahlen, die weit über dem Festbetragsniveau liegen. So hätten sich sehr viele Patienten über erhöhte Zuzahlungen für Ascotop (Zolmitriptan, AstraZeneca) beschwert. Preiswertere Reimporte seien derzeit nicht lieferbar.

Bei der letzten Festbetragsanpassung im September hatten einige Hersteller wie AstraZeneca, Pfizer und Merck die Preise ihrer Medikamente nicht auf Festbetragsniveau angepasst - und damit höhere Zuzahlungen für Patienten in Kauf genommen.

In einer Stellungnahme hat Zöller nun alle Beteiligten dazu aufgefordert, dafür zu sorgen, dass für jede Festbetragsgruppe auch ein Medikament zum vorgegebenen Preis vorhanden ist. Wenn dies nicht möglich ist und Zuzahlungen entstehen, fordert Zöller eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen: „Denn es darf nicht sein, dass Patienten die Mehrkosten tragen müssen, weil die Versorgung der aufpreisfreien Medikamente nicht flächendeckend sichergestellt ist.“

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