Patientenbeauftragter

Zöller kämpft mit Zusatzbeiträgen

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Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, schätzt, dass etwa 80 Prozent der bei ihm eingehenden Beschwerden über Ärzte und Krankenkassen begründet sind. „Im Moment bekomme ich sehr viele Anfragen wegen der Zusatzbeiträge, die etliche Krankenkassen eingeführt haben. Ein weiteres großes Thema ist das Vorenthalten von Leistungen: Patienten, die das Gefühl haben, ihre Ärzte oder ihre Krankenkassen verweigern ihnen wichtige medizinische Hilfen“, sagte er.

Das von Union und FDP angekündigte Gesetz zur Stärkung der Patientenrechte werde unter anderem die Haftungsfragen bei Behandlungsfehlern neu regeln und die Verfahren beschleunigen. „Nach meinem Eindruck werden sie häufig sehr in die Länge gezogen - welcher Patient aber erinnert sich nach fünf Jahren noch genau, was ursprünglich einmal vorgefallen ist? Diese Verzögerungen sind ein großes Problem, fast immer zulasten der Patienten“, sagte Zöller der Augsburger Allgemeinen.

Im Gesetz müsse auch die Herausgabe von Röntgenaufnahmen oder Befunden durch die Ärzte geregelt werden. „Meine Meinung ist klar: Wenn es dazu dient, Behandlungsfehler nachzuweisen, müssen alle Unterlagen so schnell wie möglich ausgehändigt werden.“

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